Umgezogen Gemeindebibliothek im neuen Domizil
Der Erxleber Gemeindebibliothek ist aus Kostengründen in ein gemeindeeigenes Objekt in Schlossnähe gezogen.
Erxleben l Die Erxleber Gemeindebibliothek ist umgezogen und wieder auf dem Gelände von Schloss I angekommen. Dieses Mal jedoch geht es für Bücherfreunde und Leseratten nicht in das Hauptgebäude der Verwaltung an der Breiten Straße, sondern in das Nebengebäude. Der Eingang befindet sich neben der Rettungswache.
Bibliothekarin Christine Heinz hat in den vergangenen Wochen ordentlich zu tun gehabt, um alle ihre Schätze im bisherigen Domizil in der Hörsinger Straße in rund 80 Kisten zu verpacken und im neuen Objekt wieder in Regale und Vitrinen einzuräumen.
„Das war mein letzter Umzug mit der Bibliothek“, sagt Christine Heinz. Denn nur, wer einmal einen solchen Umzug durchgeführt hat, könne nachempfinden, wie es ist, Hunderte von Büchern auszuräumen und zu verpacken, wieder auszupacken und einzuräumen. Transportiert wurden die zahlreichen Kisten von den Mitarbeitern des Bauhofes.
Gleich zu Anfang des Jahres hat Christine Heinz einige Urlaubstage genommen, um die Bibliothek in den Räumen des ehemaligen Bauamtes wieder aufzubauen.
„Ich hatte noch alte Tage Urlaub, von denen ich nun einige genommen habe“, sagt die Buchhändlerin, die in Haldensleben tätig ist.
Auf drei Räume verteilt sich nun ihr neues Bibliotheksreich. Die Kinderbibliothek und der Erwachsenteil liegen räumlich nebeneinander, sind aber durch einen Flur getrennt. Ihr kleines Büro mit Schreibtisch und Kartei hat Christine Heinz im ehemaligen Archiv des Amtes ganz am Ende des Flures eingerichtet.
„Die Aufteilung ist nicht so optimal wie vorher, da ich da alles im Blick hatte, hier aber jeder Raum für sich liegt“, sagt die Bibliothekarin. Doch aus den beiden Bücherräumen hat sie das Optimale herausgeholt. Die Bücher sind in langen Regalen und Vitrinen geordnet und laden zum Stöbern ein.
Als großen Nachteil empfindet sie die Lage im ersten Obergeschoss. Nur über drei Treppen gelangt man zu den neuen Räumen. Für ihre älteren Leser sei das beschwerlich, lag das bisherige Reich doch zu ebener Erde. Dort allerdings war die Gemeinde Mieterin, während das neue Domizil sich im Gemeindeeigentum befindet.
Angesichts der knappen Haushaltslage und drohender Konsolidierung entlastet dieser Umzug also die freiwilligen Leistungen der Gemeinde, die bei einer Konsolidierung auf ein Minimum von drei Prozent zurückgefahren werden muss.
Christine Heinz versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Grünpflanzen, Tischdecken und Malzeug für die Kinder machen die Räume wohnlich-gemütlich.
Die Öffnungszeit bleibt wie bisher am Dienstagnachmittag. Natürlich hofft die Erxleberin, dass ihr auch im neuen Domizil die Bücherfreunde und Leseratten die Treue halten werden. Davon kann man ausgehen, wenn man die ersten Besucher am Dienstag gehört hat.
„Sie ist einfach die Beste“, sagt Karin Brandt über Christine Heinz. Karin Brandt ist extra gekommen, um sich das neue Reich der Bibliothek anzuschauen. Auch wenn die Lage im Obergeschoss nicht mehr so optimal sei, würde sie auf jeden Fall weiter treuer Leser bleiben. Edeltraud Meyer stimmt ihr zu. Als älterer Mensch müsse man halt langsamer die drei Treppen herauf, aber es lohne sich doch, denn fündig werde man in den Buchbeständen eigentlich immer.
Die Gemeindebibliothek nimmt am Kreisleihverkehr der Stadt- und Kreisbibliothek Haldensleben teil. Das heißt, Bücher, die durch Schenkungen oder Neuanschaffungen nicht im eigenen Bestand sind, können immer wieder getauscht werden. Das versetzt Christine Heinz auch in die Lage, auf Leserwünsche einzugehen und bestimmte Bücher auf Anfrage zu besorgen.
So war es auch kein Wunder, dass sich Angelika Ermel und Doris Maaß von der Bibliothek in Haldensleben zur Einweihung in Erxleben eingefunden hatten, um Christine Heinz mit einem bunten Blumenstrauß zum Umzug zu gratulieren.
