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Verkehrssicherheit Schilder-Wirrwarr an der Milchfeldstraße

Einwohner und Verwaltung arbeiten gemeinsam an neuen Ideen zur Verkehrssicherheit in Calvörde.

Von Anett Roisch 24.09.2016, 01:01

Calvörde l Von der Milchfeldstraße aus ist die Haldensleber Straße (Ortsdurchfahrt der Landesstraße 24) in Calvörde für Kraftfahrer schlecht einzusehen. Wenn zum Beispiel ein Fahrradfahrer auf dem Geh- und Radweg der Haldensleber Straße unterwegs ist, kann ein Pkw-Fahrer den Radler erst sehen, wenn er mit seinem Auto schon fast auf dem Geh- und Radweg steht. „Das ist eine schwierige Situation. Es gab auch schon einen Unfall. Von der Bevölkerung kamen Hinweise darüber nachzudenken, aus der Milchfeldstraße eine Einbahnstraße zu machen“, erklärte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU). Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Flechtingen sahen sich gemeinsam mit der Sperrkommission des Landkreises Börde, die vor Ort war und letztendlich über die Beschilderung entscheidet, die Situation an und folgten dem Vorschlag. Die Sperrkommission ließ vor ein paar Tagen die Schilder für die Einbahnstraße aufstellen.

„Als die Schilder standen, kamen von den direkten Anliegern Hinweise, dass das Befahren der eigenen Grundstücke mit der Einbahnstraße sehr schwierig sei. Ein Gewerbetreibender machte zum Beispiel darauf aufmerksam, dass er gelegentlich Materialen mit großer Technik angeliefert bekommt. Mit diesen Maschinen und Fahrzeugen würde man nun nicht mehr rückwärts vom Grundstück haken können“, schilderte der Bürgermeister. Zu Wort meldete sich auch Manfred Rauer, der zwar nicht in der Milchfeldstraße wohnt, der sich aber stets Gedanken über die Verkehrssicherheit im Ort macht.

Rauer kritisierte, dass die Gemeinde Calvörde zuvor nicht mit den Anliegern über die Pläne zur Einbahnstraße geredet habe. „Es ist nicht üblich, mit den Anliegern solche Ordnungsangelegenheit zu besprechen. Wie soll das denn funktionieren? Wir sind natürlich dem neuen Hinweis nachgegangen. Zuvor war für uns die Situation so nicht sichtbar. Wir haben aber nun vor Ort mit den betroffenen Bürgern gesprochen“, beschrieb Schliephake. Von der Verwaltung kam dann der Vorschlag, an der Milchfeldstraße ein Stopp-Schild aufzustellen. „Dem wurde nicht Rechnung getragen. Aus Sicht des Trägers der Landesstraße wurde entschieden, das Vorfahrtsschild dort wieder aufzustellen“, erklärte Schliephake.

Geändert hat sich die Beschilderung am Amtsweg zur Zufahrt auf die Haldensleber Straße. Hubertus Nitzschke (FUWG), Mitglied im Calvörder Gemeinderat, hatte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgeschlagen, dort einen Spiegel zu postieren, denn auch diese Kreuzung war eine Unfallquelle.

Friedbert Kloß, Mitarbeiter des Fachdienstes Straßenverkehr des Landkreises Börde, sieht mit dem Spiegel dort nicht die Lösung. „Die Sichtverhältnisse sind da wirklich sehr schlecht. Wir sind da zum Entschluss gekommen, dass dort ein Stopp-Schild angebracht wird. Auch die Markierung – also eine Haltelinie – ist dort vorgesehen, um die Sicherheit an dieser Kreuzung weiter zu erhöhen.“

Stopp-Schilder an der Milchfeldstraße sieht Kloß nicht für notwendig. „Dort gibt es ja keinen Durchgangsverkehr. Dort fahren meist nur Anwohner, die die Situation kennen. Anhand der Fahrbahnmarkierung kann man dort sehen, dass man aus einer Nebenstraße kommt. Aber zur Sicherheit wurde das Schild ,Vorfahrt gewähren!‘ wieder angebracht“, erklärte Kloß.