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Vortrag Musikalische Zeitreise durchs Dorf

Mit einem Dia-Vortrag und einem Musikprogramm hat Schwester Magdalena Freytag an das Groß Santersleben von vor etwa sieben Jahrzehnten erinnert.

Von Constanze Arendt-Nowak 29.07.2016, 01:01

Groß Santersleben l Den Kontakt nach Groß Santersleben hat Magdalena Freytag nie abgebrochen. Hier wuchs die Pfarrerstochter als eines von neun Geschwistern auf, später wurde sie Diakonisse in Dessau.

Als nun das 100-jährige Bestehen der Rühlmann-Orgel in der Groß Santersleber Stephanus-Kirche gefeiert wurde, war auch Magdalena Freytag wieder da. Schon als Kind durfte sie dank ihrer Mutter, die Organistin war, darauf spielen. In den vergangenen Tagen lud sie abends um 18 Uhr zu kleinenOrgelandachten ein und auch heute Abend soll die Orgel noch einmal erklingen. Am Dienstagabend aber war der Treffpunkt im Gemeinderaum im Pfarrhaus. Klaus Ehlers hatte den Diaprojektor aufgebaut, um 100 Dias aus dem Fundus von Magdalena Freytag den interessierten Groß Santerslebern und ihren Gästen zu zeigen.

„Ich habe mir gedacht, man könnte wie in einem Fotoalbum blättern“, erklärte Magdalena Freytag und verriet, dass der Bilderfundus noch viel größer gewesen wäre. Die Fotos hätte vor allem ihre verstorbene Schwester Eva gemacht, einige aber auch sie. „Wir wollen zurückblicken, was Groß Santersleben einmal ausgemacht hat, und auch Dank sagen für das, was man an Geschichte erlebt hat“, fügte Magdalena Freytag hinzu, bevor die ersten Landschaftsaufnahmen und Familienfotos an der Wand erschienen. Eine dieser Geschichten war die vom Eisernen Kreuz. Demnach hatte der Graf von Alvensleben kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Spendensammlung zum Wohle der Bedürftigen gestartet. Das verbleibende Kapital sollte zum Bau eines Krankenhauses verwendet werden. Zusammengekommen sind damals 2749,40 Mark. „Jeder, der gespendet hat, durfte einen Nagel ins Kreuz einschlagen, das war eine gute soziale Sache“, sagte Magdalena Freytag.

Einigen der Zuschauer kamen die Gesichter auf den Fotos noch sehr bekannt vor, handelte es sich doch um Groß Santersleber. Sie entdeckten aber auch, dass sich die meisten Häuser, die auf den Bildern zu sehen waren, in den vergangenen Jahrzehnten doch sehr verändert haben.