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Wohnungen Millionen-Investition in den Bestand

Die Wohnungsbaugenossenschaft Haldensleben will dieses Jahr 2,7 Millionen Euro investieren. Ein Großteil fließt in den Wohnungsbestand.

Von Jens Kusian 17.03.2017, 00:01

Haldensleben l „Investieren, investieren, investieren“ – so lautet auch 2017 das Credo der Haldensleber Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) „Roland“. Und WBG-Vorstand Wolfgang Kaiser unterlegt das auch gleich mit Zahlen: „Wir planen 2017 mit einer Investitionssumme von insgesamt 2,775 Millionen Euro.“

Ein Großteil davon wird in das Neubauprojekt Rolandstraße 12a fließen, mit dessen Realisierung im vergangenen Jahr begonnen wurde. Knapp 2,5 Millionen Euro kostet das Bauvorhaben. 14 Wohnungen entstehen hier, die spätestens im Oktober bezugsfertig sein sollen. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil die Nachfrage nach modernen Wohnungen in Haldensleben einfach vorhanden ist“, erklärt Kaiser. „Mit dem Neubau sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt“, ist er überzeugt.

Knapp 870.000 Euro sind im vergangenen Jahr in den Neubau gesteckt worden. Mit weiteren 150.000 Euro hat die WBG den Bau von 30 Pkw-Stellplätzen im Rolandviertel finanziert. „Hier haben wir ein generelles Parkplatzproblem“, resümiert Kaiser. Für diese Baumaßnahme habe die Genossenschaft auch Fördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ in Anspruch nehmen können, macht Wolfgang Kaiser deutlich. „Da haben wir eine gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung“, lobt der WBG-Vorstand. Für weitere 105.000 Euro haben die Wohnungen Köhlerstraße 15 bis 19 neue Balkone bekommen.

Mehr als eine Million Euro hat die WBG für Instandsetzungsmaßnahmen im eigenen Wohnungsbestand ausgegeben. Für Wolfgang Kaiser gut angelegtes Geld. „Uns als Genossenschaft ist es wichtig, auch Geld in unseren Bestand zu stecken“, betont er. So gehört es für das Unternehmen mittlerweile zum guten Ton, Wohnungen komplett zu sanieren, bevor sie neu vermietet werden. Das ist im Jahr 2016 etwa 60 Mal der Fall gewesen, rund 450.000 Euro sind laut Kaiser allein dafür eingesetzt worden. „Wir geben keine unsanierte Wohnung bei Neubezug raus“, versichert der Vorstand.

Besonders der Süplinger Berg steht hier im Fokus. Schon im vergangenen Jahr sei hier kräftig investiert worden, und das soll auch in diesem Jahr so bleiben, macht der „Roland“-Vorstand deutlich. Er weiß, dass der Süplinger Berg ein Imageproblem hat – „obwohl es ein gutes Wohngebiet ist. Sonst würden wir dort ja auch nicht investieren“, meint er. „Hier wird der Wohnungsbestand sukzessive durchsaniert. Das ist uns ganz wichtig. Wir stehen zum Süplinger Berg!“

Und so werden im Wohngebiet auch neue Wege beschritten, um es für potenzielle Mieter interessant zu machen. Als Beispiel dafür nennt Wolfgang Kaiser die Nachrüstung der Wohnblöcke mit Aufzügen. „Experimentierfeld“ sind zunächst die Hauseingänge Vor der Teufelsküche 17 und 20, wo noch in diesem Jahr Fahrstühle in die Treppenhäuser eingebaut werden sollen.

„Wir wollen einfach sehen, wie darauf reagiert wird“, meint er und erhofft sich von dieser Maßnahme auch eine Aussage darüber, ob so auch wieder Wohnungen in der 4. und 5. Etage vermietet werden können. Denn hier sei der Leerstand nach wie vor am größten, so Kaiser weiter.

Dabei würden gerade die Wohnungen in der obersten Etage ihren Reiz haben, ist der WBG-Vorstand überzeugt. „Sie sind zum Teil heute ja schon dauerhaft stillgelegt. Bei Mieter-Interesse allerdings können diese Wohnräume völlig neu hergerichtet werden – sowohl von der Ausstattung als auch vom Zuschnitt her“, nennt Kaiser die Vorteile. Sollte der Einbau von Aufzügen den gewünschten Erfolg bringen, so kann sich Wolfgang Kaiser durchaus vorstellen, auch die anderen Wohnblöcke damit auszustatten.

Einen Grund zum Feiern hat die Wohnungsbaugenossenschaft in diesem Jahr ebenfalls – sie wird 60 Jahre alt. Auf eine große Sause soll aber verzichtet werden. „Das Geld dafür stecken wir lieber in die Tombola für unser Sommerfest“, verspricht Wolfgang Kaiser den „Roland“-Mietern attraktive Hauptpreise bei der alljährlichen Feier der Genossenschaftler.