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Badetag Mitten in der Elbe auf Füßen stehen

23 Mutige stiegen beim Elbebadetag am Sonnabend in Sandau in die Elbe. Darunter auch ein Achtjähriger.

Von Ingo Freihorst 11.08.2015, 01:01

Sandau l Auf der Elbwiese links neben der Sandauer Fährstraße herrschte am Sonnabend ein reges Gewimmel: Die Stadt hatte zu ihrem 12. Elbebadetag eingeladen. Es war zugleich der erste nach der verheerenden Extremflut von 2013.

Bürgermeister Henry Wagner als Gastgeber begrüßte insgesamt 23 Mutige, die sich in die Fluten stürzen wollten. Darunter auch den wohl jüngsten Elbeschwimmer in Sandau überhaupt: Der erst achtjährige Felix Heberling aus Hannover wollte den Fluss mit seinem Opa Robert Wollgast aus Havelberg bezwingen. Neben vielen Einheimischen und weiteren Havelbergern waren auch Schwimmer aus Cottbus und Grabow dabei.

Hinter dem Fluss drohten dunkle Wolken, als die Elbeschwimmer zwei Buhnen stromaufwärts ins Wasser gingen. Das war nötig, um in etwa wieder an der Stelle anzulanden, wo die Veranstaltung stattfand. Denn die Strömung treibt manchen Schwimmer doch stark ab.

Das Besondere in diesem Jahr: Es gab keine Schifffahrt. Denn der Elbepegel zeigte in Tangermünde an jenem Tag lausige 1,20 Meter an – der Rekordwert vom 9. Juni 2013 liegt bei 8,38 Meter. Bei solch starkem Niedrigwasser kann kein Schiff mehr fahren – gestern lag der Pegel bereits bei 1,16 Metern. Der niedrigste Wasserstand – datiert vom 23. September 1947 – liegt übrigens bei 87 Zentimetern. Viel fehlt dazu nicht mehr, mancher Schwimmer konnte in der Strommitte denn sogar schon kurzzeitig stehen.

Zwei Boote und drei Rettungsschwimmer der DRK-Wasserwacht sicherten die mutigen Elbeschwimmer ab, einer der freiwilligen Retter schwamm selbst im Pulk mit, um notfalls gleich eingreifen zu können.

Eigentlich waren es insgesamt vier Rettungsschwimmer, wie sich später herausstellte: Die 13-jährige Lara Hoven aus Cottbus – Ferienkind in Sandau – stieg als erste aus dem Fluss. Sie sei Junior-Rettungsschwimmerin, erklärte sie – was man auch an ihrem Schwimmstil erkennen konnte. Gleich hinter ihr stieg der Sandauer Chris Schulenburg aus dem Wasser, danach folgte Peter Damker. Er ist Mitglied im örtlichen Karnevalsverein SCC, welcher für die Versorgung der Gäste zuständig war. Grillmeister Bernd Winkler hatte nach der Ankunft gut zu tun, denn jeder der Schwimmer bekam eine vom Bürgermeister spendierte Bratwurst. Damit die Kinder keine Langeweile hatten, war für sie eine Hüpfburg aufgebaut.

Natürlich gab es auch wieder eine Urkunde für jeden – auch für Felix Heberling, der den Fluss ebenfalls bezwungen hatte. Ältester Starter im Feld war übrigens der Einheimische Volkhard Meyer – er ist 73 Jahre alt.