Gartenschau setzt auf digitale Angebote

Premnitz l Am Arbeitsplatz von Dörthe Herrmann beim Buga-Zweckverband in Premnitz wird fleißig getippt und geklickt. Die 32-Jährige formuliert gerade einen Beitrag für das soziale Netzwerk Facebook, einen „Post“. Dann überlegt sie nochmal und löscht ihren Text wieder. „Das kann manchmal etwas dauern, ein gewisses Feingefühl gehört nämlich auch dazu“, sagt Herrmann.

Die gebürtige Berlinerin ist seit April 2014 Teil des Buga-Organisationsteams und kümmert sich um den digitalen Auftritt der Gartenschau. „Die Posts müssen locker formuliert sein“, erklärt Herrmann. Der Leser müsse aber trotzdem wissen, worum es geht und Lust darauf bekommen, auf der Webseite weiterzuschmökern.

Fotos, Videos und Texte platziert Dörthe Herrmann täglich auf der Facebookseite des Buga. Fast 4300 Menschen gefällt der Auftritt. Viele von ihnen posten fleißig mit, diskutieren, stellen Fragen, schicken Fotos. „Hier können die Leute selbst aktiv werden und das wird gut angenommen“, sagt Dörthe Herrmann. Als Administratorin kann sie sehen, wie viele Facebook-Nutzer ihr Beitrag schon erreicht hat. „2 bis 3000 wären gut“, sagt sie.

Der Zweckverband war schon auf Facebook unterwegs, als an den Buga-Standorten noch die Beete ausgehoben wurden. Der erste Post stammt von August 2011. Bis Frühjahr 2016 soll der Auftritt erhalten bleiben, dann werde er gelöscht, so Herrmann. „Wenn sich keiner mehr um die Seite kümmert, ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.“ Dann würden unangebrachte Beiträge von Nutzern nicht mehr gelöscht und das könne der Verband nicht verantworten.

Schon jetzt müssen sich Nutzer an gewisse Richtlinien halten, an die so genannte Netiquette. Soll heißen, dass Beleidigungen oder Frivolitäten gelöscht werden. „Einer hat uns mal ohne Begründung als ‚Buga-Verbrecher‘ beschimpft“, erinnert sich Herrmann. Den Nutzer habe man dann zurückverfolgen können und auch aus der Abonnentenliste der Administratorenseite gekickt. Zur Erläuterung, die Buga hat eine Fanseite, eben die mit den 4300 Fans, und eine Admin-Seite mit 76 Abonnenten. Posten können Interessenten auf beiden Seiten. „Andererseits haben wir viele Abonnenten, die regelmäßig schöne Bilder hochladen, denen danke ich dann in einem Post“, sagt die Buga-Mitarbeiterin.

Ab und an stellt Dörthe Herrmann auch ein Video der Buga-Kooperationspartner auf die Internetvideo-Plattform Youtube. „Da zählen wir derzeit 35 000 Aufrufe.“ Anders als bei der Gartenschau 2017 in Berlin liege der Fokus aber nicht auf Youtube. Ebensowenig Bedeutung misst der Zweckverband dem Kurznachrichten-Dienst twitter bei. Der letzte Beitrag hier ist schon fast zwei Jahre alt. Zu Videos gelangt der Buga-Interessent übrigens auch über die Mediathek auf der Buga-Internetseite. Diese bildet das Herzstück des digitalen Angebots des Zweckverbands und ist für viele Interessenten erste Anlaufstelle, um sich über die Buga zu informieren.

Die Buga-Webseite bietet eine Fülle an Service. Hierüber gelangt der Besucher auf die sozialen Netzwerke, kann E-Mail-Kontakt mit den Organisatoren aufnehmen, sich auf der Karte über Standorte informieren oder gleich sein Buga-Ticket kaufen. Über die Onlinefunktion wurden Dörthe Herrmann zufolge bereits fast 23 000 Tickets und fast 1900 Dauerkarten verkauft, seit ihrem Neustart im April 2014 wurde die Webseite fast 1,7 Millionen Mal aufgerufen.

Regelmäßig bespielt Dörthe Herrmann die Seite mit aktuellen Informationen und Bildern. Die Seite ist in deutscher und englischer Sprache aufrufbar sowie in einer barrierearmen Version. „Hier haben wir für Sehbeeinträchtigte extragroße Schrift und Symbole sowie auf viel Kontraste geachtet“, erläutert Herrmann. Wirklich gepflegt werde aber besonders die deutsche Webseite, alles andere mache zu viel Aufwand. „Die stressige Phase habe man aber seit Juni hinter sich“, sagt Herrmann. Wer übrigens gern täglich per E-Mail über Neues von der Buga informiert werden möchte, kann über die Webseite den Newsletter abonnieren.

Dass die Webseite auch mobil gerne genutzt wird, kann Buga-Sprecherin Amanda Hasenfusz bestätigen. Häufig sehe sie, wenn sie auf den Buga-Geländen unterwegs ist, um neue Beiträge und Fotos für den Internetauftritt zu sammeln, Besucher, die sich über ihre Mobiltelefone orientieren. „Man sollte es mit der digitalen Orientierung aber nicht übertreiben und den Bezug zur Wirklichkeit verlieren“, empfiehlt Hasenfusz. Themen für die Webseite gibt es der Sprecherin zufolge genug. Ansonsten würden auch die Kooperationspartner kräftig Beiträge zusteuern. Zunächst habe der Serverplatz für die Seite mit hochauflösenden Bildern kaum ausgereicht, das sei in diesem Jahr mit einem neuen Server behoben worden.

Weil immer mehr Menschen im Internet unterwegs sind, war von vornhinein klar, dass auch die Buga ein umfassendes Onlineangebot auf die Beine stellen musste, informiert Hasenfusz. Etwa zehn Prozent des Marketingbudgets, immerhin rund 160 000 Euro, habe der Zweckverband in die Onlinewerbung investiert, die Personalkosten noch nicht mitgerechnet.

Gute Erfahrungen mit dem digitale Angebot habe man erstmals richtig bei der Buga in Koblenz 2011 gemacht, heißt es von der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) aus Bonn. Noch umfangreicher sei das für die Internationale Gartenausstellung 2017 in Berlin geplant. „Wir wollen damit gezielt ein jüngeres Publikum ansprechen“, sagt eine DBG-Sprecherin.

Auch Buga-Partner wie der Havelberger Gastwirt Manfred Hippeli setzten auf das Digitale. Die Webseite seines Gasthauses „Zur Güldenen Pfanne“ werde regelmäßig aktualisiert. Deren Zugriffszahlen hätten sich seit der Buga vervierfacht, auch dank der Verlinkung auf der Buga-Seite.

Über die digitalen Angebote der Buga können Sie sich im Internet informieren unter: http://www.buga-2015-havelregion.de/, https://www.facebook.com/buga2015havelregion, https://www.youtube.com/user/buga2015havelregion, http://www.gueldene-pfanne.de/,