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Bundesgartenschau Auf Entdeckungstour mit der Buga-App

Die Volksstimme hat das digitale Extra in Havelberg getestet.

Von Christian Bark 21.09.2015, 01:01

Havelberg l Zwei Fahrräder, wetterfeste Kleidung und ein Smartphone gehören zu meinem Equipment, als ich mich in der vergangenen Woche mit Dörthe Herrmann vom Zweckverband der Buga am Bahnhof im brandenburgischen Glöwen treffe. Besonders das Smartphone hat es mir angetan. Denn darauf befindet sich die Buga-App, ein mobiles Programm, das, wie ich recherchiert habe, Buga-Besuchern eine ganze Menge zu bieten hat und das völlig gratis. Gemeinsam mit Frau Herrmann will ich die Buga via Smartphone erradeln.
„Ich habe die App schon zuhause runtergeladen“, sagt Dörthe Herrmann. Die 9,5 Megabytes könnten bei schlechtem Empfang in freier Natur nämlich zur Geduldsprobe werden. Gerade, weil die Buga fünf Standorte habe, sei die App als Orientierungshilfe praktisch. „Besonders Radwanderer wollen wir damit ansprechen“, erklärt Herrmann. Dazu kann der Nutzer unter der Rubrik Touren wählen, ob er mit dem Rad oder aber auch mit dem Wohnmobil, dem Boot oder auf Schusters Rappen die Buga erkunden möchte. Durch spezielle Karten kann die App, wenn auf dem Mobiltelefon GPS eingeschaltet ist, wie ein Navigationssystem funktionieren. Dabei erscheint der Standort des Nutzers in Form eines blauen Punktes auf der Karte. Genau das wollen wir ausprobieren.
Vom Bahnhof Glöwen führt uns der Radwanderweg ins knapp zehn Kilometer entfernte Havelberg. Erster Halt ist das Buga-Gelände im Domviertel. Ein Blick auf die App zeigt das Areal auf der Karte rosafarben an. Selbst Ein WC-Zeichen bietet praktische Vorabinformationen für dringende Bedürfnisse. Übrigens, Standorte, wo es etwas zu essen oder zu trinken gibt, erscheinen ebenfalls als Symbol, in dem Fall das Bistro im Mönchsgarten in Form einer Kaffeetasse. Das nächste Gasthaus wird durch die bekannten gekreuzten Messer und Gabel symbolisiert.
Daneben zeigen kleine Blumen-Symbole für Besucher interessante Punkte, sogenannte „Points of Interest“ (POI). Der Mönchsgarten ist zum Beispiel noch 172 Meter von unserem Standpunkt entfernt. „Die POI verteilen sich auf der Karte wie kleine Stecknadeln. Zu jedem erscheint ein kurzer Text“, sagt Dörthe Herrmann. Die Parkplätze sind mit dem Symbol „P“ ausgewiesen, die Buga-Informationen mit einem „I“. Dort findet sich zudem der Hinweis auf eine Fahrrad- ausleihstation. Ebenfalls sind weitere Verkehrsmöglichkeiten symbolisiert, wie die nächste Bushaltestelle oder der nächste Schiffsanleger. „Die Zeiten müssen die Nutzer allerdings vor Ort von den Infotafeln ablesen“, ergänzt Herrmann.
Nutzer können die einzelnen Punkte sowie das Gesamtangebot übrigens auch über die App bewerten. „Im Schnitt erhalten wir für jedes Angebot vier von fünf Sternen“, freut sich Herrmann. Kritische Kommentare würden als Anregung für Verbesserungen wahrgenommen. Unter der Rubrik Veranstaltungen kann sich der Buga-Besucher zudem stets über das kulturelle Rahmenprogramm, über Blumen-Ausstellungen oder über Buga-Highlights informieren. „Sie haben die Buga damit praktisch in der Tasche“, scherzt Herrmann.
Tippt der App-Nutzer auf die Kategorie„Unterkünfte“, findet er die nächste Schlafmöglichkeit. Hierbei sei erwähnt, dass lediglich die Kooperationspartner, also die von der Buga empfohlenen Herbergen, aufgeführt werden, was auch für die Gaststätten gilt. In Havelberg ist dies das Arthotel Kiebitz. Über die App gelangt man auf die mobile Website des Hotels. Darüber lassen sich auch Zimmer reservieren. Das hätten wir mal im vornherein machen sollen, wie sich später herausstellen wird.
Das Hotel ist übrigens auch auf Fahrradtouristen wie uns eingestellt, wie Mitarbeiterin Eileen Burkhardt an der Rezeption mitteilt. Immerhin 30 Prozent der Gäste kämen mit dem Rad. Neben der Rezeption stehen bereits einige Gepäckstücke. „Die hat ein Reisebus soeben abgeliefert. Die Gäste kommen heute Abend mit dem Fahrrad nach“, sagt Burkhardt.
Diese Gäste haben bereits vorher gebucht, über den Anbieter Landpartie. „Wir sind über das Wochenende leider komplett ausgebucht“, bedauert Burkhardt mir gegenüber. Was die Buga-App angeht, so nutzt die junge Frau diese selbst gern, in der Freizeit und für den Beruf. „Wenn die Gäste mich nach Veranstaltungen fragen, kann ich mit der App schnell reagieren“, sagt sie.
Wie viele Gäste über die App auf das Hotel aufmerksam geworden sind, kann Eileen Burkhardt nicht genau beziffern. „Die Leute geben bei unserem Fragebogen oft nur ‚Internet‘ an.“ Die Buga selbst habe dem Hotel aber bislang sehr gutgetan und den Bekanntheitsgrad der Stadt erhöht.