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Kuhlhausen Paradiesischer Apfel im Mittelpunkt

Der Berliner Verein „moviemiento“ war schon in vielen Ländern präsent, jetzt machte er Station im Havelwinkel.

Von Ingo Freihorst 26.09.2015, 01:01

Kuhlhausen l In Zusammenarbeit mit dem Ortsverein wurde ein paradiesisches Fest am Karpfenteich organisiert – wobei natürlich der Apfel im Mittelpunkt stand.

Da gab es zum einen den Wettbewerb um den besten Apfelkuchenbäcker, an dem sich acht Kuhlhausenerinnen beteiligten. Jedes der nummerierten Backwerke wurde in kleine Stücken aufgeteilt, abgestimmt wurde nach dem Verkosten mit Murmeln, welche in den entsprechenden Becher zu werfen waren. Am meisten fanden sich am Ende in jenem von Birgit Jager an, sie hatte einen Streuselkuchen mit Äpfeln gebacken. Da sie zur Siegerehrung fehlte, nahm ihr Mann Ronald Urkunde und Sektflasche in Empfang. Den zweiten Platz belegte Gerda Döring mit ihrem Schmandkuchen, Platz drei teilten sich Christa Baumann (schwedischer Apfelkuchen) und Karin Nicksch – weil die Goldparmäne noch nicht reif ist, musste sie bei „Uwes Lieblingskuchen“ auf gekaufte Äpfel ausweichen. „Ansonsten hätte ich gewonnen!“, meinte sie schmunzelnd.

Sportlich ging es beim Schnapskegeln zu, der Sieger erhielt eine Flasche Schnaps. Zielsicherheit war hingegen beim Apfelstechen gefragt, mit einem Speer und auf dem Rad fahrend war ein am Baum hängender Apfel aufzuspießen. Die so „erlegten“ Äpfel wurden am Stand der Französin Amelie Belair gleich verarbeitet. Mit Hilfe des Entsafters produzierte sie leckeren „Paradiessaft“ aus frischen Äpfeln und Birnen, abgerundet mit Ingwer. Ihre Saftbar war übrigens mit gebrauchten Dingen dekoriert, wie einem Schirmgerippe, Neonlampenlamellen oder Weihnachtsbaumkugeln. Gebraucht waren übrigens auch die Kittelschürzen, welche die Franzosen mitgebracht hatten.

Nach dem Kegeln spielte das Duo „Black Cake“ auf Gitarre, Geige, Saxophon und Klarinette, danach war Kinozeit: Im Weidendom wurden nachhaltig-ökologische Kurzfilme zum Thema „Paradies“ gezeigt. In der Dunkelheit kann man nicht nur Kinofilme betrachten, sondern auch den Sternenhimmel – diesen erklärte Jesko Splittgerber mit Hilfe eines Spektivs am Lagerfeuer. „Es war ein rundum gelungenes Fest“ resümierte Kuhlhausens Ortsvereinsvorsitzender Hans-Werner Ramm.

Der 2003 gegründete und von der EU geförderte Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Tradition des Wanderkinos Kurzfilme im ländlichen Raum aufzuführen – und das in diversen Ländern. Auch die etwa 15 Mitglieder und Sympathisanten kommen aus verschiedenen Ländern, wie Schirin Shahed am Kuchenstand berichtete. Zudem werden neben Projekten Open-Air-Veranstaltungen wie am Karpfenteich organisiert – hier mit Hilfe französischer Freunde. Danach ging es weiter nach Kuhlmühle bei Wittstock .