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Hochwasserschutz Elbdeich bei Hohengöhren ist wieder sicher

An vier Stellen hatte es bei der Flut 2013 am Hohengöhrener Elbdeich Probleme gegeben.

Von Ingo Freihorst 13.10.2015, 19:17

Hohengöhren l „Wenn nicht Fischbeck gewesen wäre, wäre der Deich hier gebrochen“, blickte Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz vor kurzem zurück in den Flutsommer 2013. Anlass war die Abnahme der Baustelle an ausgerechnet jener Stelle, wo der Deich gleich zwei sehr gefährliche Böschungsabrutschungen aufgewiesen hatte. Mehrfach war sogar von einem Bruch berichtet worden, als er im Krisenstab gesessen hatte, erklärte der Fachmann.

Im Nachhinein wurden dann noch zwei weitere Problemstellen entdeckt – alle vier sind nach einer ersten provisorischen Sicherung nun normgerecht überbaut worden. Insgesamt erstreckte sich diese Deichbaustelle über 1,4 Kilometer, 3,3 Millionen Euro waren dafür nötig.

Zwischen der Überfahrt und dem Gehöft der Familie Prigge erhielt der Wall eine landseitige Berme und wasserseitig eine einen Meter dicke Dichtungsschürze aus Ton. Dem aktuellen Bemessungshochwasser entsprechend wurde die Deichkrone um etwa 80 Zentimeter erhöht und mit Asphalt befestigt. An zwei Stellen wurden Drahtgitter gegen Wühltierbefall und an einer Stelle Deckwerkspflaster gegen Eisgang eingebaut. Verarbeitet wurden unter anderem 18 000 Kubikmeter Ton sowie 45 000 Kubikmeter Boden für den Stützkörper.

„Für mich war diese Baustelle nach Fischbeck die zweitwichtigste“, erklärte Reinhard Kürschner. Zwei Jahre nach der Flut ist das Werk nun vollbracht, die Firma Otto Dörner aus dem brandenburgischen Wittenberge hatte gute Arbeit abgeliefert.

Die Zusammenarbeit mit den Anrainern und der Verwaltung hatte gut geklappt – so wurden auch private Flächen zur Verfügung gestellt. Da es sich hier an der Elbaue um einen recht sensiblen Bereich handelte, gab es auch eine ökologische Baubetreuung.

Auf der anderen Seite der Überfahrt wird noch immer gearbeitet – das ist eine weitere Baustelle. Die ersten 600 Meter sind hier inzwischen fertig, ein Abschnitt fehlt noch. Auf einer Länge von 300 Metern wird der Deich umverlegt und somit begradigt – dank einer Anwohnerin, welche ihre Fläche dafür zur Verfügung gestellt hatte.

Ein Problem sind hier die Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz, Flächen sind dafür schwer zu finden. Doch sei man auf einem guten Weg, erklärte der Bereichsleiter.