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Domfriedhof Alle "Gräber" kommen weg

Vom Domfriedhof, wie er sich zur Buga zeigte, wird kaum etwas bleiben. Die Ausstellung „Grabgestaltung und Denkmal“ wird komplett abgebaut.

Von Wolfgang Masur 21.10.2015, 23:01

Havelberg l Die Bundesgartenschau 2015 ist beendet und bleibt vielen Besuchern in Erinnerung. Sicherlich besonders auch der Domfriedhof – das historische Areal wurde 1788 als Domfriedhof angelegt – mit seiner Ausstellung „Grabgestaltung und Denkmal“. Jetzt ist hier aber der Rückbau der etwa 70 Mustergräber, die von Friedhofsgärtnern aus ganz Deutschland während der Buga präsentiert wurden, in vollem Gange.

Steinmetz- und Steinbildhauermeister Thomas Erdmann und sein Team haben alle Hände voll zu tun. „Wir haben das ja alles hier im Frühjahr aufgebaut und nun wird nach dem Rückbau alles wieder für den Transport verpackt. Eine vom Buga-Zweckverband beauftragte Spedition verteilt die Grabsteine dann an die Steinmetze von Rostock bis nach München“, so Michaela Erdmann, die Ehefrau des Meisters. Die Erdmanns selbst waren nur mit vier historischen Ausstellungsstücken auf dem Havelberger Domfriedhof präsent, um den Kontrast zwischen früher und heute darzustellen. An den Wettbewerben der Friedhofsgärtner haben sie nicht teilgenommen. Jetzt wird Stein für Stein für den Versand vorbereitet und der Abbau der Grabsteine erfolgt so, dass die Grabstellen rückstandsfrei verlassen werden.

„Die Friedhofsgärtner haben ihre wertvollsten Pflanzen schon abgeholt. Zum Abschluss unserer Arbeiten kommt auch noch der Splitt, der zum Teil zwischen den Grabstätten liegt, weg“, so Michaela Erdmann.

Ein Mitarbeiter hat den nächsten Grabstein mit dem Stemmhammer vom Sockel gelöst. Der Stein hängt dabei, zur Sicherheit, fest am Gehänge des Gabelstaplers. Wegen der Sicherheit wurden die einzelnen Grabsteine im Vorfeld auch sehr stabil und kippfest aufgestellt. Der schwerste Stein wiegt übrigens 1,2 Tonnen. „In den zurückliegenden Tagen ging es, wegen des schlechten Wetters, nicht so gut voran, aber zum Wochenende werden wir hier Platz machen für die nächste Firma. Die wird sich dann um die restlichen Arbeiten zur Entstehung der Parkanlage kümmern“, sagte Thomas Erdmann. Er ist seit 2007 bei der Buga dabei. Für Thomas Erdmann steht aber fest: „Hier in Havelberg hatten wir eine sehr schöne Ausstellungsanlage und ich liebe die Buga sowieso. Diese Ausstellungen sind eine gute Gelegenheit, auch einmal etwas Außergewöhnliches zu zeigen.“

In seiner Heimatstadt, im thüringischen Bad Berka, haben ihn viele begeisterte Menschen auf die Friedhofsausstellung in Havelberg, die sie im Rahmen des Buga-Besuchs gesehen hatten, angesprochen. „Die wussten es ja nicht, dass wir auch dabei sind, aber ich habe mich natürlich riesig über die positiven Reaktionen gefreut.“ In Thüringen ist das Unternehmen von Thomas Erdmann sehr bekannt, denn es ist auch bei den Landesgartenschauen dabei und er hat einen guten Kontakt zu anderen Steinmetzen und Friedhofsgärtnern.