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Julianenhofheim Leben wie in einer großen Familie

Die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses haben am Montag ihre Sitzung mit einem Rundgang im DRK Heim Julianenhof begonnen.

Von Andrea Schröder 29.10.2015, 00:01

Müggenbusch l Frau Lemke hier, Frau Lemke da. Beim abendlichen Rundgang durch das Heim, für die Jüngeren kurz vor dem Schlafengehen, wurde die Leiterin der Einrichtung Birgit Lemke von den Bewohnern herzlich an die Hand genommen, weil es gerade noch was Wichtiges zu zeigen oder zu erzählen gab. Wie in einer großen Familie saßen einige auf der Couch vor dem Fernseher, plauderten oder schauten auf das, was da gerade über den Bildschirm flimmerte.

Andere gingen ihren Lieblingsbeschäftigungen nach. So wie Martin, der sein 1000-Teile-Puzzle mit den Pferden fertigstellen will. Er puzzelt, das Original vor sich sehend, auf dem Kopf. René suchte in der Lego-Kiste nach ganz bestimmten Teilen für sein Werk. Laura zeigte mit Birgit Lemke auf ihrer Etage nicht nur ihr Zimmer, sondern auch eines der Pflegebäder, in dem Dank des Liftes die Betreuung der behinderten Menschen gegenüber früher eine wesentliche Erleichterung darstellt.

50 Bewohner im Alter von fünf bis 48 Jahren werden in der idyllisch im Wald bei Müggenbusch gelegenen Anlage rund um die Uhr betreut. Insgesamt sind es 48 Mitarbeiter, die sich um die Bewohner und den Betrieb der Einrichtung kümmern. Freie Plätze gibt es nicht, stattdessen immer eine Warteliste, berichtet Birgit Lemke.

In den denkmalgeschützten Gebäuden, die 1936 als Jagdhaus des Berliner Konsuls Rudolf Rütgers ihre erste Nutzung fanden, ist mit der Sanierung des Christianenhaus 2001 und des Julianenhauses 2006 viel Modernes eingezogen. Die liebevolle Einrichtung der Zimmer, Gemeinschaftsräume und Flure fällt sofort ins Auge. Ein wunderschönes Zuhause, das sich in den Außenanlagen fortsetzt. Und zu einem solchen gehört auch der herzliche Umgang miteinander. Von diesem zeugen an dem Abend nicht nur der Umgang von Betreuern und Bewohnern miteinander, sondern all die Fotos von gemeinsamen Aktivitäten und Bastelarbeiten aktuell zu Halloween. Auch an Weihnachten wird schon gedacht, ist in der Ergotherapie zu sehen.

Dass die Buga ebenfalls ein Thema war, davon deuten noch Souvenirs und die Fotos vom Urlaub, der für einige Bewohner dieses Mal auf die Spülinsel führte. Skyliner-Fahrten gehörten zu den Erlebnissen. Buga-Erinnerungen bleiben auch weiterhin wach, denn 30 der bunten Stühle wurden für das Julianenhofheim bestellt.

Für das nächste Jahr sind weitere Bauarbeiten geplant (die Volksstimme berichtete). Unter anderem soll das Julianenhaus einen Anbau erhalten, um auch Gastkindern mehr Möglichkeiten zu bieten, die gern Zeit im Julianenhof verbringen.

Ausschussvorsitzende Doreen Müller zeigte sich wie alle anderen Mitglieder des Havelberger Ausschusses angetan von der sehr guten Arbeit, die in der Einrichtung zum Wohle der Bewohner geleistet wird.