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Wegebau 34 Kilometer Wege sind geschafft

219 Kilometer Wege müssen nach der Flut im Juni 2013 in der Verbandsgemeinde Elbe-Havelland repariert werden.

Von Ingo Freihorst 04.12.2015, 00:01

Elbe-Havel-Land l Um die 900 Meter lang ist die Baustelle auf dem Steinhöfelweg im Wald bei Schönfeld. Zumeist wurden von den Arbeitern Betonspurbahnen verlegt, ein Teil ist aber auch geschottert – eine Auflage der amtlichen Naturschützer. Die Ausweichtaschen wurden in Handarbeit gefertigt, bis Weihnachten soll bis auf die Rasenansaat alles fertig sein – so denn die Witterung weiterhin mitspielt.

Auch den Triftweg, der von Schönfeld zum Trübengraben führt, befestigte die Firma Strabag aus Edlau bei Könnern mit Spurbahnen. Die frische Betonmasse wird sogar mit dem Besen gefegt – der sogenannte Besenstrich macht die glatte Fahrbahn griffiger.

Noch in Planung sind der Weg zur Bungalowsiedlung sowie das Wehr am Trübengraben in Schönfeld. Fertig sind auch diverse Wege rings um Kamern, Rehberg und Molkenberg. So kann man jetzt von Kamern nach Garz oder Warnau auf Betonpisten radeln – für den öffentlichen Verkehr sind die Wege tabu. Hier sind zudem beantragt die Sanierungen der Wege von Neukamern zum Jederitzer Holz sowie in Richtung Sandau. In der Elbestadt selbst ist die Königsallee fertiggestellt, zudem der Weg vom Autohaus in Richtung Deich – bei letzterem war der Hochwasserschutzbetrieb Bauherr.

Auf Eis liegen die Flutschadenssanierungen an den elbseitigen Wegen, denn hier müssen erst noch die Deiche saniert werden. Erst danach können auch diese Wege hergerichtet werden. Das trifft auch auf den Weg zu, der vom Klietzer Bahnhof zur Elbe führt – dieser soll im kommenden Jahr zusammen mit der Brücke hergerichtet werden. Bislang hatte er als Zufahrt für die Deichbauer gedient und ist nun entsprechend zerfahren.

„Auf insgesamt 219 Kilometern Wege sollen Flutschäden in der Verbandsgemeinde beseitigt werden“, informierte Bauamtsleiter Ulf Wabbel. Teils wurden und werden diese geschottert, teils mit Betonspurbahnen befestigt, teils wird auch nur die Fahrbahndecke erneuert. Beantragt wurden inzwischen alle Maßnahmen, nur sind bislang noch nicht alle bewilligt worden.

Repariert sind aktuell knapp 34 Kilometer. Und zwar vor allem im Norden der Verbandsgemeinde, im Süden hatten bislang Infrastrukturvorhaben Priorität: So das Gerätehaus und das Vereinshaus in Fischbeck oder die Straße und die Brücken zum Schönhauser Damm, ferner Straßen in Kabelitz und Fischbeck. Im Hook in Schönhausen wurde dieser Tage die Schwarzdecke aufgetragen.

„Die Wegereparaturen werden noch mindestens bis 2020 andauern“, blickte Ulf Wabbel voraus. Immer wieder problematisch sind die Abstimmungen mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz LHW zum Deichbau, denn der Baustellenverkehr soll so gut als möglich aus den Orten herausgehalten werden. Was leider nicht überall klappt.

Allerdings kann das Bauamt nicht immer so lange mit dem Wegebau warten, bis der LHW seine Deiche durchsaniert hat – denn die Fördergeldgeber haben Fristen gesetzt. So muss auch mal dort gebaut werden, wo der LHW gerade pausiert. Das Bauamt unterstützt den Deichbau nach Kräften, nach 2013 wurde schon allerhand saniert, lobte Ulf Wabbel.

Der Winter wird nun genutzt, um diverse Ausschreibungen zu tätigen. Das betrifft die Wege an den Wulkauer Forellenteichen und am Kamernschen See sowie die Brücke über den Trübengraben am Schönfelder Campingplatz. Letztere ist dann allerdings nur für Radfahrer zugelassen. In Planung ist zudem der Bau der Brücke am Schönfelder Radweg, sie wird 4,5 Meter breit.

Eine Prioritätenliste mitsamt einer Terminplanung für die kommenden vier Jahre wird im Winter ebenfalls erstellt und mit den Gemeinden abgestimmt. Mit im Boot ist nun auch die Projektsteuerung, den Zuschlag hatte die Berliner IGEA erhalten. Seit November ist die Ingenieurgesellschaft in Schönhausen mit einem Büro vertreten. Die externen Fachleute koordinieren unter anderem die Planungen und überwachen die Termine.

Die administrativen Aufgaben verbleiben im Bauamt. Viel Zeit verbrachten die drei mit dem Wegebau befassten Mitarbeiter mit dem Beantragen und Vorbereiten der Baumaßnahmen – jetzt dürfte alles schneller vonstatten gehen. Nach Abschluss der Schadensbeseitigung muss jedoch erneut viel Schreibkram erledigt werden.

Auch werden bei allen Projekten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Naturschutz fällig. Unter anderem wurde in Hohengöhren auf einem halben Hektar eine Streuobstwiese mit seltenen alten Sorten angelegt.