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Dankeschön Im Juze Paddeln und Skifahren gelernt

Lange hat sie die Entscheidung vor sich hergeschoben, denn die Arbeit hat ihr Spaß bereitet. Nun nahm Heidrun Maas Abschied vom Juze.

Von Andrea Schröder 29.12.2015, 18:26

Havelberg l An die Kaffeetafel für die Kinder und Jugendlichen in der Weihnachtszeit täglich um 16 Uhr im Havelberger Jugendzentrum hatten sich gestern auch etliche Erwachsene gesetzt. Den Grund dafür nannte der Leiter der Einrichtung Rolf Müller: Heidrun Maas verabschiedet sich nach 18 Jahren als Mitarbeiterin. Am Dienstag hatte sie ihren letzten Arbeitstag im Juze. Der Kindertag 1997 war ihr erster Arbeitstag gewesen. Der Förderverein hatte damals dem Wunsch der Warnauer Bürgermeisterin Johanna Schulz entsprochen und in dem Haveldorf einen Jugendklub eröffnet. Als staatlich anerkannte Erzieherin erhielt Heidrun Maas dort die Stelle als ABM-Kraft.

Als mobile Streetworkerin in der Jugendarbeit folgten verschiedene geförderte Projekte, über die die Warnauerin immer wieder eine befristete Stelle im Juze erhielt. Dank des Fördervereins, der Zeiten ohne Förderung überbrückte, wurden es durchgängig gut 18 Jahre. Bis zum Jahr 2000 ging es aufwärts in der Jugendarbeit, doch dann wurden die Bedingungen schlechter und es standen nicht mehr so viele Mittel zur Verfügung, erinnerte Rolf Müller an das Auf und Ab. Doch es gelang, Heidrun Maas weiterhin zu beschäftigen.

Nach langem Entscheidungsweg verlässt sie nun auf eigenen Wunsch das Jugendzentrum. Familiäre Gründe bewogen sie dazu, denn neben der Arbeit im Jugendzentrum kümmert sich Heidrun Maas um pflegebedürftige Menschen in ihrer Familie. „Wir bedauern es sehr, dass Heidrun Maas geht, doch können wir es auch verstehen“, sprach der Juze-Leiter etwa die Arbeitszeiten in der Jugendarbeit an, die nicht gerade familienfreundlich sind.

Er dankte Heidrun Maas für ihre große Einsatzbereitschaft in den 18 Jahren. „Heidrun stand immer Gewehr bei Fuß, hat nie auf die Uhr geschaut und war sich nie zu schade, für das Juze Klinkenputzen zu gehen.“ Dabei denkt er zum Beispiel an die vielen Paddeltouren, die sie begleitet und auch selbst geleitet hat, und an die Skifreizeiten in den Winterferien. Ging es darum, für die Jugendklubs Material für Freizeitbeschäftigungen oder für Renovierungen Tapeten zu besorgen, suchte sie nach Sponsoren. So hat der Warnauer Klub auch seinen Billardtisch bekommen.

Froh ist er, dass sie dem Förderverein erhalten bleibt und ehrenamtlich im Einsatz sein wird. Etwa wenn es um die Billard- oder Romméturniere der Jugendklubs geht.

Die Warnauerin bleibt ihrer Berufung treu. Künftig ist sie als Erzieherin in der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land in der Kamernschen Kita tätig. „Ich freue mich darauf, Kinder sind das schönste, was man haben kann.“ Bevor in den 1990-er Jahren der Abbau von Erzieherstellen in den Kitas begann, war sie 13 Jahre lang als Krippenerzieherin in Warnau tätig.

Was das Schönste an der Arbeit in der mobilen Jugendbetreuung war? „Die Summe macht‘s. Die Kinder, die Kollegen, es hat Spaß gemacht und deshalb habe ich die Entscheidung auch lange vor mir hergeschoben. Das Schönste aber waren die Ferienfreizeiten. Ich habe hier paddeln gelernt und mit 40 das erste Mal auf Skiern gestanden. Es gibt viele schöne Erlebnisse und es sind etliche Freundschaften entstanden.“

Ob sie künftig auch privat ins Kanu steigt? „Mal sehen, bisher haben wir dazu gar keine Zeit gehabt. Künftig habe ich ja in den Sommerferien Urlaub. Auf jeden Fall wollen meine Enkel dann Oma-Urlaub machen.“

Die Stelle von Heidrun Maas soll neu besetzt werden, berichtet Rolf Müller, dass die mobile Jugendarbeit für den Bereich Havelberg weiter vom Jugendamt bewilligt ist. Sie muss mit einer Fachkraft besetzt werden. Drei Bewerbungen gibt es bereits.