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Glätte Fahrschüler haben schulfrei

Spiegelglatte Straßen haben am Montag früh aus Sicherheitsgründen zur Einstellung des Busverkehrs in der Elbe-Havel-Region geführt.

Von Dieter Haase 12.01.2016, 00:01

Elbe-Havel-Region l Für Fahrzeuge gar nichts mehr ging am Montagvormittag auf der Straße zwischen Klietz und dem Hohengöhrener Damm – vor allem auf Höhe des Fischers. Hier ist die Fahrbahn so schräg, dass die Kfz auf der spiegelglatten Straße zur Seite rutschten. Zuständig für diesen Bereich ist die Verbandsgemeinde, die Kreisstraßenmeisterei für den angrenzenden Bereich zwischen der Abfahrt zum Hohengöhrener Damm und der B 188. Deren Fahrzeuge, die am Montag seit 3 Uhr im Einsatz waren, hatten bis 6 Uhr ihre Straßen mit Feuchtsalz abgestumpft, weshalb auch die ICE-Brücke am Schönhauser Damm ohne Probleme passierbar war. Der Kreis ist zudem für die Straßen zwischen Klietz und Schollene bis hin nach Neukamern zuständig sowie für Neuermark-Lübars.

Der Ausfall der Schulbusse, vor allem in die größeren Schul­standorte Havelberg und Tangermünde, bedeutete für eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen aus der Region ein verlängertes Wochenende.

Am meisten bekamen die Lehrkräfte an der Havelberger Sekundarschule „Am Weinberg“ das Ausbleiben von Schülern zu spüren. „Unsere auswärtigen Schüler sind, bis auf wenige Ausnahmen, fast alle nicht zur Schule gekommen“, berichtete Schulleiterin Kerstin Meinschien auf Nachfrage. „Das Schulgebäude wirkt wie leergefegt“, sagte sie, was nicht verwundert, wenn man weiß, dass gut 65 Prozent der Mädchen und Jungen aus den Klassenstufen 5 bis 10 – insgesamt sind das 157 Kinder und Jugendliche – für ihren Schulweg auf den Bus angewiesen sind.

Der Unterricht fand aber trotzdem planmäßig statt, denn für die Havelberger Schüler gab es da keine Ausnahmen. „In den größtenteils recht kleinen Gruppen, die von den Klassen übrig geblieben waren – zumeist nur fünf oder sechs Schüler –, haben die Lehrkräfte großen Wert auf die Vertiefung des Gelernten gelegt und sich dabei auch mehr, als das in voller Klassenstärke möglich ist, individuell auf Einzelne bezogen“, informierte Kerstin Meinschien. Die Schulleiterin sprach in dem Zusammenhang auch ihre Hoffnung aus, dass der Schulbetrieb ab Dienstag wieder in normalen Bahnen verlaufen kann.

Eine ähnliche Situation wie an der Sekundarschule bestand am Montag auch am Havelberger Standort des Diesterweg-Gymnasiums Tangermünde-Havelberg. „Wir haben dabei allerdings den Vorteil genossen, dass es bei uns von den zwei Klassen in jeder Klassenstufe jeweils eine gibt, die ausschließlich aus Havelberger Schülern gebildet worden ist. In diesen Klassen fehlten nur einige wenige Schüler aus Nitzow, so dass sie im Schnitt zu 80 Prozent gefüllt waren. In den anderen Klassen, die hauptsächlich aus Fahrschülern sowie Jugendlichen bestehen, die mit eigenen Fahrzeugen nach Havelberg kommen, verzeichneten wir durchschnittlich die halbe Klassenstärke“, schilderte der Schulfachliche Koordinator Volker Woltersdorf die Unterrichtssituation.

Einige Schüler aus dem Sandauer Raum waren allerdings doch mit dem Bus nach Havelberg gekommen – die 900er Linie fuhr gegen 7 Uhr noch.

Auf schriftliche Klassenarbeiten oder Tests wurde gestern sowohl an der Sekundarschule als auch am Gymnasium gänzlich verzichtet, dort, wo sie vorgesehen waren, werden sie nachgeholt.

In der Klietzer Grundschule haben vor allem die auswärtigen Schüler aus dem Schollener Bereich gefehlt, einige wurden auch von den Eltern mit dem Auto gebracht.

In Schönhausen, wo die Mehrheit der Kinder aus dem Ort kommt, waren die Klassen fast voll, lediglich wenige Hohengöhrener fehlten. Ausfallen musste der Schwimmunterricht für die Zweitklässler aus Klietz, Schönhausen und Wust, die jeden Montag in die Schwimmhalle nach Genthin fahren.