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Förderverein Sonnenschein begleitet die Winterwanderer

Herrlichster Sonnenschein hat die Teilnehmer der Winterwanderung begleitet,die am Sonnabend Richtung Elbe führte.

Von Andrea Schröder 14.02.2016, 14:13

Havelberg l Zur ersten Veranstaltung des neuen Jahres hieß der Vorsitzende des Fördervereins "Naturschutz im Elb-Havel-Winkel"  Klaus Heidrich die Gäste willkommen. Ihm zur Seite stand Klaus Schlegelmilch vom Biosphärenreservat Mittelelbe als fachkundiger Gesprächspartner auf dem Weg vom Forsthaus im Mühlenholz zum Elbdeich. Vogelgezwitscher begleitete die Wanderer ebenso wie die Sonne. Kleiber, Schwarzspecht und Kohlmeise waren bereits aktiv.

Klaus Heidrich und Klaus Schlegelmilch beantworteten viele Fragen der Teilnehmer. So kam das Gespräch gleich am Anfang auf Zug- und Greifvögel zu sprechen. Klaus Schlegelmilch bejahte die Frage, ob Kraniche in diesem Winter in unserer Region geblieben sind. Da abgeerntete Maisschläge teilweise stehen geblieben sind, fanden die Kraniche dort Futter. Auch Eichenbestände bieten Nahrung und ab und an lasse sich auch eine Maus fangen. Ein Zeichen dafür, dass der Frühling möglicherweise naht, könnte sein, dass bereits die ersten Kröten unterwegs sind, berichtete Klaus Schlegelmich weiterhin.

Auf dem Deich in Richtung Sandau sind rechterhand etliche Wasserstellen zu sehen. Bis zum Möwenwerder hin ziehen sich Wasserstellen mit Namen wie Eichen- oder Wiesenschlänke. Es ist ein Altarm der Elbe. Auf den Inseln wurden vor etlichen Jahren Pflanzcamps angelegt, auf denen hauptsächlich Eichen wachsen, erklärte Klaus Heidrich. Froh ist er, dass der Eichenwald in dem Bereich erhalten bleiben konnte, bietet er doch bei Winterhochwasser dem Deich Schutz vor Eisschollen.

In die Pflanzcamps sind erst im vergangenen Jahr rund 15 neue Bäume gebracht worden. Das erfolgte in Kooperation mit der Basta-Initiative, berichtete Klaus Heidrich. Ansonsten sind es auch Samen und Stecklinge, die dort in die Erde kommen. Für den Sommer dieses Jahres ist geplant, dort eines der Projekte für das Jugendcamp der Partnerstädte Havelbergs anzubieten, um die Stecklinge freizuschneiden.

Auf den Gewässern sind das Jahr über viele Entenarten zu beobachten, sagte Klaus Schlegelmilch. Und auch der Schwarzstorch holt sich dort gern sein Futter. Er nistet im Gegensatz zum Weißstorch, der sich in der Nähe von Menschen etwa auf Dächern oder alten Schornsteinen ansiedelt, lieber in weitgehend unberührten Wäldern auf einem Baum.

Linkerhand vom Deich wurde einst eine Wasserstelle angelegt, die Fröschen Lebensraum bietet. Im Frühjahr laden sie zu ihren Konzerten ein.

Spaziergänge an der Elbe sind zu jeder Jahreszeit schön, bestätigten viele Teilnehmer der Winterwanderung. Wer einen Fotoapparat mitnimmt, hat die Chance, tolle Motive einzufangen. Durch ein Fernglas lassen sich die vielen Vögel dort gut beobachten.

Am Abzweig wieder zurück zum Mühlenholz berichteten Klaus Heidrich und Klaus Schlegelmilch von den Tonabgrabungen, die in der Nähe derzeit für den Deichbau im Zuge der Deichrückverlegung bei Sandau erfolgen. Hierbei entsteht ein neues Gewässer.

Die Deichrückverlegung wird Thema der diesjährigen Frühlingswanderung sein, die im März mit dem Fahrrad in Richtung Sandau erfolgt.

Doch zuvor steht bei der nächsten Veranstaltung der Wolf im Mittelpunkt, kündigte Klaus Heidrich an. Ursprünglich war schon im letzten Jahr überlegt worden, das Thema nicht wieder mit ins Angebot aufzunehmen. Doch platzte das Domizil beim Vortrag im Forsthaus fast aus den Nähten, so groß war das Interesse. Deshalb geht‘s am 12. März ab 13.30 Uhr noch einmal um den Wolf. Das präparierte Tier, das der Förderverein für seine Ausstellung bestellt hat, wird dann allerdings noch nicht zur Anschauung bereitstehen. Dennoch dürfte es wieder ein interessanter Nachmittag werden.