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Baustellen Deich bei Wulkau ist nun sicherer

Vier Kilometer Elbdeich zwischen Wulkau und Sandau sind nun sicherer - hier wurde kürzlich eine weitere Baustelle abgenommen.

Von Ingo Freihorst 06.05.2016, 09:39

Wulkau l Der Elbdeichabschnitt zwischen Sandau und Wulkau sei einer der schlechtesten im Flussbereich Genthin, informierte Bereichsleiter Reinhard Kürschner vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) bei der Abnahme. Auch gerade um dieses Problem zu beseitigen, soll hier die Deichrückverlegung erfolgen.

Doch sind dazu im Vorfeld langwierige Genehmigungsverfahren notwendig, frühestens 2018 kann die Rückverlegung starten. Bis dahin muss der Deich aber bei Extremfluten weiterhin standsicher sein, auch auf Drängen der Sandauer Bevölkerung wurden darum nun einige weitere arge Schwachstellen beseitigt. Begonnen wurde damit bereits nach der Flut von 2002.

In fünf Bereichen wurde der teils zu steile Deich jetzt durch eine Berme verstärkt, zudem bekam er an einer Stelle eine Rampe – ein zusätzlicher Stichweg für die Deichverteidigung. Der Deich in dem Bereich besitzt arg viele Krümmungen, da ist es bei der Verteidigung besser, wenn es zwischendurch Auf- und Abfahrten gibt.

Zur besseren Verteidigung wurde auch der parallel zum Wall verlaufende Weg im Hinterland verstärkt: Der einstige Feldweg wurde etwas erhöht und mit Schotter befestigt. So kann er bei Hochwasser auch noch dann befahren werden, wenn Wasser durch den Deich drückt.

Beim Bau – die Kosten betrugen insgesamt eine halbe Million Euro – gab es diverse Probleme mit der Naturschutz-Behörde. Doch wurde letztendlich ein Kompromiss gefunden – das Primat hat schließlich der Hochwasserschutz. Als Ausgleichsmaßnahme für den Naturschutz wurde ein Kleingewässer geschaffen, zudem sollen sich im Vorland Hochstaudenfluren entwickeln.

Den Zuschlag für dieses Los – ein weiteres wurde kurz vor Sandau vergeben – hatte die Firma Contrans aus Tangerhütte bekommen. Baustart war im Oktober 2015 gewesen, die groben Arbeiten wurden bereits im Vorjahr abgeschlossen. – LHW-Projektverantwortlicher Tobias Koch bescheinigte der Firma eine gute Arbeit.

Im anderen Abschnitt, der sich bis Sandau erstreckte, wurde auf 1,3 Kilometern Länge eine Berme angetragen. Generell baut der LHW nach den schlimmen Erfahrungen von 2013 seine Deiche nur noch mit Berme.

Der zum Bau benutzte Lagerplatz bleibt erhalten: Er soll später auch für die Deichrückverlegung genutzt werden. Das amtliche Planfeststellungsverfahren für die Rückverlegung befindet sich im Endstadium, der Beschluss dazu wird im Sommer erwartet, war vor kurzem auf der Deichschau zu erfahren. Im kommenden Jahr sollen bereits erste vorbereitende Maßnahmen beginnen: Archäologen und Munitionssucher werden anrücken und Bäume werden gefällt.

Die Archäologen waren vor kurzem auch im Hohen Gelände tätig – hier beginnen im Juni die Arbeiten.