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Möbelwerkstätten Umweltsiegel erfolgreich verteidigt

Zum vierten Mal wurden die Kiebitzberg Möbelwerkstätten Havelberg mit dem Umweltsiegel des Handwerks ausgezeichnet.

Von Andrea Schröder 19.05.2016, 16:07

Havelberg l Umweltbewusstsein gehört schon seit langem zur Firmenphilosophie der Kiebitzberg Möbelwerkstätten. „Wir waren die Ersten in Sachsen-Anhalt, die das integrierte Umweltmanagement eingeführt haben“, blickte Geschäftsführer Andreas Lewerken am Mittwoch anlässlich der Übergabe des Umweltsiegels des Handwerks zurück. 1999 hatten die Möbelwerkstätten als erster Betrieb in Sachsen-Anhalt das Integrierte Managementsystem zusammen mit dem sogenannten Öko-Oudit eingeführt. Innerhalb der Umweltallianz Sachsen-Anhalts hatten ausgewählte Betriebe die Gelegenheit bekommen, sich um das Umweltsiegel zu bewerben. Nicht nur die verwendeten Materialien waren Bestandteil der Überprüfung. Energieverbrauch und Schadstoffausstoß waren weitere Kriterien.

Seit 2001 wird das Umweltsiegel durch die Handwerkskammer Magdeburg vergeben. Aktuell haben elf Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Magdeburg die Urkunde erhalten, darunter drei aus der Altmark. Die Kiebitzberg Möbelwerkstätten Havelberg haben das Umweltsiegel alle drei Jahre erfolgreich verteidigt. „Sie haben nicht nur von Umweltbewusstsein geredet, sondern sehr früh die Anforderungen in Ihrem Unternehmen umgesetzt und zum Beispiel Schwachstellen aufgedeckt, um effizient mit dem Energieverbrauch umzugehen“, würdigte Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, im Gespräch mit dem Geschäftsführerehepaar Renate und Andreas Lewerken sowie den verantwortlichen Mitarbeitern Betriebsleiter Thomas Franke und Sebastian Hentschel. Und weiter sagte er: „Sie sind ein Vorzeigeunternehmen, ich bin sehr stolz, ein solches in unserem Kammerbezirk zu haben.“

Für das Umweltsiegel werden zum Beispiel Auswirkungen der Tätigkeit des Betriebes auf die Umwelt analysiert, beurteilt, quantitativ erfasst und dokumentiert. Umweltziele werden formuliert. In Zusammenarbeit mit Umweltbehörden prüft die Handwerkskammer die Unterlagen. Bei einer Betriebsbegehung wird die praktische Umsetzung des betrieblichen Umweltmanagementsystems überprüft.

Zu den Vorteilen des Umweltsiegels gehören die systematische Senkung der Betriebskosten durch Kontrolle und Optimierung des Ressourcenverbrauchs und eine werbewirksame Nutzung des Siegels. Wünschenswert wäre eine Beachtung des Umweltsiegels bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. „Das ist leider nicht der Fall“, berichtete Andreas Lewerken. „Wir machen das aus eigener Überzeugung, Umweltbewusstsein ist in unserer Firmenphilosophie fest verankert.“ Für die Kiebitzberg Schiffswerft ist das Erlangen des Umweltsiegels ebenfalls geplant. „Wir sind auch Partner des Biosphärenreservates Mittelelbe und arbeiten mit der Sielmann-Stiftung bei der Schaffung naturnaher Firmengelände zusammen“, berichtete Renate Lewerken über weitere Umweltinitiativen des vor 31 Jahren als Ein-Mann-Betrieb gegründeten Unternehmens, zu dem auch das Arthotel gehört. Rund 100 Mitarbeiter werden insgesamt beschäftigt.

Ein Teil von ihnen war am Mittwoch bei der Übergabe des Umweltsiegels in den Möbelwerkstätten dabei. Der Gast aus Magdeburg zeigte sich angesichts der mit modernster Technik ausgestatteten Werkhalle beeindruckt, in der neben computergesteuerter Produktion von Innenausstattungen etwa für Kreuzfahrtschiffe – auch die „Queen Mary“ gehört dazu –, Arztpraxen und Kliniken auch noch ein ganz traditionelles Lager für Furniere zu entdecken ist.

„Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft“, sagte Burghard Grupe und hob die Bedeutung des Handwerks in Sachsen-Anhalt hervor. Optimistisch stimme ihn der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung. „Dort steht viel Gutes für das Handwerk drin. Ich hoffe, dass die Regierung das auch umsetzt. Wir werden das sehr kritisch begleiten. Denn die Handwerksbetriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft.“