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Ärgerlich fürs DRK Müllhalde im Kleidercontainer

Einmal pro Woche touren die Ehrenamtlichen des DRK über Land, um die Kleidercontainer zu leeren.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 21.03.2016, 00:01

Klietz l „Das sieht doch noch gut aus“, so die erste Reaktion beim Öffnen des Containers an der Ringstraße in Klietz. Auch wenn hier unsaubere Kleidung nicht verpackt eingeworfen wurde, so ist wenigstens kein Müll dabei. Annegret Steffen vom DRK-Ortsverein, die an diesem Tag mit Udo Habel und Maik Möbius unterwegs ist, kann von so manch ekliger „Spende“ berichten: vollgemachte Windeln, schmutzige Bettwäsche, ausgelatschte Schuhe ohne Schnürsenkel und Hacken, Katzenstreu, verschimmelte Kleidung, Flaschen... „Beim Sortieren müssen wir manchmal Mundschutz und Handschuhe benutzen.“

Besonders ärgerlich: Das, was nicht in den Container gehört, macht auch die Dinge unbrauchbar, die in die Kleiderkammer gekonnt hätten. Aber sie riechen so übel, dass auch sie mit in die Verwertung nach Wolfen kommen, weil man das einfach nicht mehr anbieten kann. „Wir haben keine Waschmaschine. Sachen, die in Ordnung aber nicht gewaschen sind, landen auch im Container, was Schade ist“, erzählt Annegret Steffen. Der große Container, in den das DRK all das werfen muss, was nur Müll ist, wird einmal pro Monat abgefahren, „da kommt immer schnell viel zusammen“.

Dabei ist eigentlich klar, was in den Container gehört: Gut erhaltene, gewaschene Kleidung, verpackt in einen blauen Sack oder eine andere Tüte, zugebunden. Dann fällt das Sortieren auch leicht und die Kleiderkammer kann bestückt werden. Die ist dienstags und donnerstags von 9 bis 15 Uhr und mittwochs von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Insgesamt gibt es im Altkreis 15 Container: fünf in Havelberg, zwei in Schönhausen und je einen in Klietz, Schönfeld, Wulkau, Kamern, Neukamern, Rehberg, Garz und Warnau. Die Container des DRK sind beige und mit entsprechendem Aufdruck versehen – nicht zu verwechseln mit denen von privaten Aufstellern.

Das Leeren der Container, das Sortieren der Kleidung, die Absicherung der Öffnungszeiten von Kleiderkammer und Sozialkaufhaus und auch noch der Blutspendedienst wird von einem Team überwiegend aus Ehrenamtlichen abgesichert. Lediglich Ute Gorges ist halbtags angestellt, macht aber auch mehr Stunden. Und seit November gibt es drei Ein-Euro-Jobber. Ehrenamtlich tätig sind Annegret Steffen, Udo Habel, Maik Möbius und Christine Heck, bei den Blutspendeterminen kommen weitere Ehrenamtliche dazu. Sie alle machen diese Arbeit freiwillig, „weil sie Spaß macht, meistens jedenfalls“, sagt Udo Habel.