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Ausschreibung Essen kostet ab sofort 3,05 Euro

Eltern, deren Kinder Kitas und Schulen in Sandau, Kamern und Klietz besuchen, müsse nun mehr bezahlen: Die Preise fürs Essen steigen.

Von Ingo Freihorst 03.01.2017, 17:00

Sandau/Kamern/Klietz l Besonders drastisch fällt die Erhöhung für die Kinder in Sandau und Kamern aus: Kostete die aus Havelberg gelieferte Portion Mittagessen bislang 1,60 Euro, werden nun 3,05 Euro fällig. Das sind im Monat etwa 30 Euro mehr. In Klietz zahlte man bislang schon 2,50 Euro, da war der Sprung nicht ganz so enorm.

Die Verträge mit dem Havelberger Caterer liefen in Sandau und Kamern zum Jahresende aus, sie galten schon etliche Jahre unverändert. Der Preis von 1,60 Euro lag weit unter dem üblichen Niveau.

In Sandau war der Stein im Vorjahr erst ins Rollen gekommen. – Hier hatten mit der Versorgung unzufriedene Eltern auf eigene Faust einen neuen Versorger für die Einrichtungen gesucht, ohne Rücksprache mit der Verwaltung. Hierin lag ein Verstoß gegen die Vergabeordnung vor, sodass die Verwaltung im Oktober ein rechtssicheres Verfahren anschob. Die im Verbandskuratorium gesetzten Anforderungen waren zwar zeitgemäß, konnten in der Region jedoch nicht erfüllt werden – Bewerbungen blieben aus. „Der Versuch, unseren Kindern eine hundertprozentig kindgerechte Versorgung zu ermöglichen, ist damit gescheitert,“ resignierte Hauptamtsleiter Martin Schröder.

Im Dezember ging eine zweite, stark abgespeckte Ausschreibung heraus. Bis 23. Januar sollen die Angebote abgegeben werden. Jeder Ort ist ein Los, so wollte es der Verbandsrat. Allerdings könnte ein Versorger auch alle Einrichtungen versorgen, so er denn bei der Verkostung mit den Elternkuratorien am 30. Januar die meisten Punkte erhält.

In Klietz, wo der Betreiber der Schulküche im September seinen Beruf aufgab, waren schon immer 2,50 Euro bezahlt worden – auch das war schon haarscharf kalkuliert. Das Schönhauser Hauptamt, was für die Einrichtungen zuständig ist, hatte für die Übergangszeit – also Januar und Februar – extra neu kalkuliert: Im Monat werden um die 3500 Portionen benötigt, hinzu kommen 2000 Euro an Personalkosten sowie 650 Euro für den Transport. Denn für die Essenausgabe mussten vom Amt auch zwei Kräfte eingestellt werden – jene in Sandau wurde vom alten Caterer übernommen. Bezahlt wird nach öffentlichem Tarif.

Letztendlich kam der Preis von 3,05 Euro pro Portion zustande. Welcher sich in etwa auch später in dieser Höhe einpendeln dürfte. In der Übergangszeit werden die Einrichtungen von einem Caterer aus Stendal versorgt, in Klietz erfolgt dies bereits seit September. Kita-Leiterin Ines Daniel ist mit dem Versorger zufrieden, berichtet sie auf Nachfrage. Auch den Kindern schmeckt der Gulasch mit Nudeln. Hier tritt das Elternkuratorium in der kommenden Woche zum Thema zusammen, in Sandau ist morgen Treff.

In der Elbestadt war die Versorgung auch Thema der jüngsten Ratssitzung, Sandra Bahlke-Frank hatte sich danach erkundigt. Amtsleiter Martin Schröder war zugegen und konnte gleich dazu informieren. Das Problem seien die recht kleinen Einrichtungen mit jeweils zwischen 20 und 40 Portionen, lediglich die Kita Klietz kommt auf 60.

Jörg Müller schlug das Pflegeheim als Versorger für Sandau vor, damals hätte es gut geklappt. Die Küche des Heimes wäre dazu in der Lage, das Problem ist der Transport.

Überlegt wurde in der Verwaltung auch schon, eine der Kommune gehörende Küche wie in Wust damit zu beauftragen. Diese Küche hat zudem den Vorteil, dass sie im Katastrophenfall auch ohne Strom kochen kann. Allerdings: Ihr fehlt – wie auch allen anderen Versorgern in der Elb-Havel-Region – das wichtige Zertifikat für die kindgerechte Speisenzubereitung.