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Ausstellung Aus Brunnen sprudelt Humor

Werke von Künstlern, die ihre Arbeiten bei großen Ausstellungen im In- und Ausland zeigen, sind derzeit auch in Havelberg zu sehen.

Von Bernhard Maslow 24.10.2016, 23:01

Havelberg l Seit Sonnabend kann man im ArtHotel Kiebitzberg Bilder der Malerin Sabine Naumann betrachten und sich von Skulpturen des Bildhauers Günter Kaden inspirieren lassen. Zur Vernissage kamen zahlreiche Kunstinteressierte aus Nah und Fern. „Mit so einem großen Interesse habe ich nicht gerechnet, es ist die bisher am meisten besuchte Ausstellungseröffnung hier“, freute sich Renate Lewerken, die als Gastgeberin die Anwesenden im großen Saal des Hotels recht herzlich begrüßte.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung am späten Nachmittag konnten sich Besucher einen Überblick über die sehr schön in Szene gesetzten Bilder und Skulpturen verschaffen. Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag vom Berliner Liedermacher Arno Schmidt, der gemeinsam mit seiner Begleiterin Jeanne Grabner Lieder und Instrumentalstücke mit Gitarre und Akkordeon zu Gehör brachte.

Bevor zu einem Rundgang und Gesprächen mit den Künstlern eingeladen wurde, gab die Schriftstellerin und freie Journalistin Dr. Ditte Clemens aus Güstrow eine Einführung in die neue Ausstellung, die bis Januar 2017 zu sehen ist, und stellte die Künstler in ihrer Laudatio vor.

Um zunächst beide näher kennenzulernen, hatte Ditte Clemens sie in deren uraltem Haus im hügligen und seenreichen Land zwischen Teterow und Malchin besucht. Das Atelier war lichtdurchflutet und voller Kunstwerke, schwärmte Ditte Clemens, es hatte auf sie eine Wirkung wie Rapunzels Zopf auf den Königssohn und zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht, schwärmte sie in ihrer Rede.

Zuerst widmete sich die Rednerin Sabine Naumann. Diese arbeitet auf den Gebieten Malerei und Grafik, illustriert Bücher, gestaltet Plakate und Bühnenbilder. Aufmerksam machte sie die Zuhörer auf einige Arbeiten, die auch zur Ausstellung gehören und auf wertvollen Papieren entstanden sind. „Auf dem Papier aus Maulbeerbaumrinde sind keine Korrekturen möglich. Da muss man schon genau wissen, was man tut.“ Dies konnten beim anschließenden Rundgang dann die Besucher persönlich sehen und von beiden Künstlern in den Gesprächen erfahren. Denn auch Sabine Naumanns Lebensgefährte Günter Kaden beherrscht sein Handwerk meisterlich.

Die Kunstobjekte von beiden werden in Fachkreisen hoch geschätzt. Beide stellen nicht nur in Deutschland aus, sondern sie sind auch in Italien, Polen, Schweden, Tschechien, der Schweiz und in den USA bekannt. „Die Kunst von Naumann und Kaden ist begreifbar. Sie versprüht Lebenslust, Entdeckerfreude und verleiht der Phantasie Flügel“, umschrieb die Schriftstellerin in kurzen Worten die Ausstellungsstücke.

Ausdrucksvoll ist jedes einzelne Exponat des Bildhauers Günter Kaden. Nur ein Bruchteil seiner umfassenden künstlerischen Arbeit ist im Hotel zu sehen. Er schuf handtellergroße Miniaturen, überlebensgroße Skulpturen sowie Brunnen, aus denen nicht nur Wasser sprudelt, sondern auch Humor.

Die Malerin sagt vom Bildhauer, dass ihr sein sicheres Formempfinden gefällt, er Skulpturen schafft, die man begreifen kann und berühren möchte. Der Bildhauer schätzt an der Malerin ihren lockeren und sicheren Strich und dass es ihr gelingt, Gesehenes und Erdachtes zu verdichten.

Wie die Volksstimme im Gespräch mit Andreas Lewerken, Geschäftsführer der Kiebitzberg-Gruppe, erfuhr, wird es im Frühjahr 2017 eine weitere hochkarätige Werksausstellung im ArtHotel Kiebitzberg geben. Der bekannte Maler Karl Oppermann möchte dabei einige seiner Werke der Öffentlichkeit zeigen. „Ich bin stolz und freue mich, dass der Maler in einem Gespräch gleich eine Zusage gegeben hat.“

Gemeinsam mit der Hochschule Harz hat der Künstler im Jahre 2008 die „Stiftung Karl Oppermann“ errichtet, eine Sammlung großformatiger Ölgemälde. Diese ist einmalig für die Fachhochschulen des Landes Sachsen-Anhalt. Oppermann brachte Bilder mit internationalen Themen ein, die nunmehr als Schenkung bzw. Dauerleihgabe in der Wernigeröder Hochschul-Bibliothek der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind.