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Beitritt zum Verein Bismarckhäuser?

Über den Beitritt zum gerade entstehenden Verein „Bismarck-Häuser in der Altmark“ hat der Gemeinderat Schönhausen diskutiert.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 14.11.2015, 00:01

Schönhausen l Der alte zum Bismarckschen Gut gehörende Speicher am Schönhauser Park hatte im Juni 2013 im Deichbruchwasser gestanden. Für die Behebung der Schäden ist eine Wiederaufbausumme in Höhen von 370 000 Euro genehmigt worden. „Damit können wir die Grundsubstanz sichern“, erklärte Bauamtsleiter Ulf Wabbel unlängst auf der Ratssitzung in Schönhausen. Dabei sollte man auch gleich über das schon bestehende Nutzungskonzept nachdenken, um die Bauarbeiten entsprechend zu steuern. Damit will man sich aber erst im kommenden Jahr beschäftigen, weil erst einmal andere Objekte wichtiger sind.

Über den Speicher gesprochen wurde am Rande der Diskussion über die Mitgliedschaft in einem sich gerade in Gründung befindlichen Vereins „Bismarck-Häuser in der Altmark“. Sieben gibt es davon, die sechs westlich der Elbe befinden sich in Privatbesitz, die Schönhauser Gebäude gehören der Gemeinde. Während die Besitzer der Häuser in Döbbelin, Briest, Welle, Burgstall, Krevese und Birkholz bereits die Mitgliedschaft bekundet haben, steht die Schönhauser Entscheidung noch aus.

Der Rat konnte sich noch nicht einigen, man will den Satzungsentwurf abwarten. Bereits im Dezember bei einer nächsten Zusammenkunft soll der Verein gegründet werden. Die Mitgliedschaft kostet pro Jahr 60 Euro, erklärte die Tourismusmanagerin der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, Jenny Freier, die Schönhausen auf einer bereits in Welle stattgefundenen Veranstaltung vertreten hatte. Sie hält es für Schönhausen für sinnvoll, sich einzubringen.

Die Meinungen der Ratsmitglieder gingen auseinander. Jürgen Mund fragte, ob es denn touristisch sinnvoll ist und welchen Nutzen die Gemeinde davon hat. Jenny Freier zählte die geplante Erarbeitung eines Prospektes über alle sieben Bismarckhäuser als großen Vorteil auf, außerdem die angestrebte Präsenz im Internet. „Im Verbund kann man mehr erreichen.“ Dieter Hertel gab sich skeptisch, „wir haben momentan so viel anderes zu tun“. Außerdem habe man mit dem Museum finanziell schon genug zu leisten, „wir geben mehr Geld aus als wir einnehmen“. Dass Kultur nun mal Geld kostet, entgegnete Thomas Roloff, der es für eine schöne Idee hält, die Bismarck-Häuser zusammenzuführen, „wir sollten das wertvolle Erbe, das wir hier haben, origineller gestalten“. Er merkte an, dass nicht nur Otto von Bismarck von Bedeutung für Schönhausen ist, wondern auch andere Mitglieder der Familie, nannte er Augustus von Bismarck als Beispiel.

Bürgermeister Holger Borowski berichtete in dem Zusammenhang, dass er unlängst in Friedrichsruh bei der Otto-von-Bismarck-Stiftung war zur Vorbereitung der Verlängerung des stets für fünf Jahre laufenden Kooperationsvertrages. Der soll Mitte Dezember von allen vier Partnern – die Stiftung, das Land Sachsen-Anhalt, der Landkreis und die Gemeinde – unterzeichnet werden.