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Blumenstrauß Sie ist ein Schatz für Jederitz

Sie ist so gut wie bei jeder Veranstaltung und Aktion im Dorf dabei - entweder als engagierte Helferin, als Fotografin oder beides.

Von Dieter Haase 13.05.2017, 01:01

Jederitz l Dafür erhält Angelika Klahr (Jahrgang 1963) den Volksstimme-Blumenstrauß des Monats Mai.

Den Treff am Donnerstagabend im Jederitzer Versammlungsraum mit Ortsbürgermeister Lothar Pietzschmann hatte Angelika Klahr als Stellvertreterin des Dorfoberhauptes als ganz normale Besprechung angesehen. Schließlich steht jetzt die Vorbereitung für das Dorffest am 8. Juli im Fokus des Ortschaftsrates.

Doch statt über dieses bevorstehende Ereignis zu sprechen, verkündete ihr Lothar Pietzschmann, dass er sie für den Blumenstrauß des Monats vorgeschlagen habe. „Der ist genau das Richtige, um dir Dankeschön für alles zu sagen, was du bisher für das Dorf getan hast und weiter tust“, machte er ihr deutlich.

„Jetzt bin ich aber echt von den Socken“, zeigte sich Angelika Klahr überrascht. „Mit so etwas habe ich ja nun gar nicht gerechnet.“ Doch dann wollte sie den schönen Frühlingsstrauß gar nicht mehr aus der Hand geben. „So lange der noch so frisch aussieht, muss ich ihn unbedingt noch fotografieren, um später eine Erinnerung an diesen Überraschungstag zu haben“, meinte sie mit einem Lächeln.

„Angelika ist ein wahrer Schatz für Jederitz. Für ihr Dorf blüht sie so richtig auf“, hatte der Ortsbürgermeister seinen Vorschlag begründet. „Sie ist einer der aktivsten Einwohner des Ortes, beteiligt sich fleißig an allen Arbeitseinsätzen und ist mit Begeisterung zur Stelle, wenn es was zu organisieren gibt. Man kann zu ihr kommen, wann man will – um zu helfen, lässt sie alles Private stehen und liegen. Auch im Ortschaftsrat leistet Angelika eine fantastische Arbeit – ich kann sie nur in höchsten Tönen loben.“

Vor allem gehört dazu auch die Schreibarbeit. So entstehen unter anderem sämtliche Einladungen, die zum Beispiel zum Neujahrsempfang oder zu anderen Anlässen zu verschicken oder zu verteilen sind, an ihrem Schreibtisch in Heimarbeit. „Zudem sieht sie die Ausgestaltung des Versammlungsraumes als ihre Aufgabe an, wenn dort Feierlichkeiten des Dorfes ausgerichtet werden sollen. Das Dekorieren liegt ihr wirklich gut, darin ist sie eine wahre Künstlerin“, findet Lothar Pietzschmann.

Was Angelika Klahr außerdem gut kann und zudem ihr großes Hobby ist, das ist die Fotografie. Wenn was los ist in Jederitz, dann hält sie das auch im Bild fest. Der Autor dieses Beitrages erinnert sich zum Beispiel noch sehr gut an den Arbeitseinsatz der Opelfreunde im vergangenen Jahr an der Badestelle an der Havel bei Jederitz. Angelika Klahr hatte sich dabei nicht gescheut, weit hinaus ins Havelwasser zu gehen, um aus dieser Perspektive gute Aufnahmen von den Tätigkeiten am Havelstrand machen zu können. „Mein Vorteil gegenüber allen anderen da draußen war, dass ich, im kühlen Wasser stehend, als Einzige nicht geschwitzt habe“, sagt sie am Donnerstagabend lachend.

Von ihren Fotos – diese werden alle auf Festplatte archiviert, eine mit einem Speicherplatz von 1 TB ist schon voll – profitieren alle im Dorf, tragen sie doch in wesentlichem Maße zur Vervollständigung einer Vereinschronik oder der Dorfchronik bei. Die Opelfreunde haben bereits wieder angefragt, ob sie beim ersten Opeltreffen des Vereins im Juni in Havelberg als Fotografin unterwegs sein könnte. Keine Frage. Natürlich macht Angelika Klahr das. Schließlich sind die Organisatoren ja auch Mitglieder eines Vereines aus ihrem Dorf.

Ihr Dorf. Darauf ist Angelika Klahr besonders stolz. Denn sie ist vom ersten Tag ihres Lebens an Jederitzerin. Bis auf die Tage, die sie nach ihrer Geburt und der ihrer Zwillingsschwester Gabi im Havelberger Krankenhaus dort noch verbringen musste. Zu Gabi, die jetzt in Havelberg wohnt und die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, besteht noch ein sehr guter privater wie beruflicher Kontakt. „Wir haben beide zusammen den Beruf des Waldarbeiters gelernt und sehen uns seitdem jeden Tag bei der Arbeit. Als Forstwirte im Betreuungsforstamt Genthin sind wir Zwillingsschwestern ein gutes Team.“

Bis vor ein paar Jahren lebte Angelika Klahr noch sehr zurückhaltend im Dorf. „Vor etwas über vier Jahren war es dann plötzlich, als sei sie bei einem Gewitter vom Blitz getroffen worden. Sie sprühte nur so vor Energie. Was erfreulicherweise bis heute so geblieben ist“, freut sich Lothar Pietzschmann.

Angelika Klahr führt diese Wandlung auf die vor Jahren notwendige Pflege ihrer schwer erkrankten Mutter zurück. „Dabei habe ich viel Kraft und Energie aufbauen müssen“, sagt sie, „bin sicherer und selbstbewusster geworden und habe heute viel Spaß am Leben.“