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Brandkatastrophe Wohnhaus muss abgerissen werden

Die Bewohner der Havelberger Straße 16 in Sandau haben am späten Mittwoch ihr Zuhause verloren. Ein Brand hat es vernichtet.

Von Dieter Haase 02.03.2017, 11:01

Sandau l Heiko Peters gehört zu den von der Brandkatas­trophe direkt Betroffenen. „In der Küche hat es angefangen", erzählt er, „als die Abzugshaube plötzlich Feuer fing. Meine Schwester hat daraufhin sofort den Notruf  gewählt und wir alle haben zur Sicherheit das Haus verlassen." Bei allem Unglück  war das die richtige Entscheidung, denn so blieben alle Mitglieder der Familien Peters und Rauberg, die in dem Haus wohnten, unverletzt.

 

Das Haus selbst allerdings hat Totalschaden erlitten. Und mit diesem sind wahrscheinlich auch viele persönliche Gegenstände unbrauchbar geworden. Das Feuer vernichtete komplett die Küche und den Dachstuhl, das Löschwasser den übrigen Wohnbereich. „Die Feuchtigkeit kriegen wir nie wieder raus", schätzt Heiko Peters ein, „als einzige Alternative wird uns wohl nur der Abriss bleiben." Wie es dann weitergehen soll, weiß er noch nicht. Ein Neubau wäre natürlich das Beste, sagt er.

Ein Großteil der beiden miteinander verwandten Familien war 2012 in das Haus eingezogen und hatte das an der B107 gelegene Grundstück immer ansehnlich gehalten. Erst im vergangenen Jahr war zum Beispiel eine Sanierung des Daches vorgenommen worden.

„Mein großer Dank gilt allen Sandauern, die noch am Mittwoch Unterstützung anboten und auch leisteten. Vor allem betrifft das die Nachbarn, aber auch viele andere Bürger aus der Stadt. Die Hilfsbereitschaft ist groß, wir fühlen uns keinesfalls allein gelassen." Zu diesen Bürgern gehört zum Beispiel die Nachbarin Marlies Hinze, die bereitwillig den Großteil der Brandopfer bei sich aufgenommen hat.

Die Feuerwehren aus Sandau, Havelberg, Wulkau und Schönfeld kurz nach 16.30 Uhr zur Einsatzstelle gerufen worden. „Insgesamt 40 Kameradinnen und Kameraden mit sieben Fahrzeugen", war vom Sandauer Wehrleiter Alexander Bahr zu erfahren. Er hatte am Mittwoch beim Löscheinsatz auch die Einsatzleitung inne. „Das Feuer breitete sich über die Abzugshaube in der Küche minutenschnell bis aufs Dach hinauf aus. Dieses stand dann ebenso schnell lichterloh in Flammen. Für die eintreffenden Einsatzkräfte gab es da nicht mehr viel zu retten", erklärt er. Für Nachbargebäude habe keine Gefahr bestanden.

Es war der größte Hausbrand seit vielen Jahren in der Elbestadt. „Das Zusammenwirken der vier beteiligten Wehren hat dabei gut geklappt", schätzt Alexander Bahr ein. Ein wichtiger Bestandteil für die Löscharbeiten sei auch der Einsatz der Drehleiter aus Havelberg gewesen. Gegen 19 Uhr konnte die erste Wehr wieder abrücken. „Wir Sandauer beendeten als letzte gegen 21.30 Uhr den Einsatz", so der Wehrleiter. Am Donnerstagmorgen mussten die Elbestädter dann noch einmal zum Brandort ausrücken: zum Ablöschen von Glutnestern.

Der Brandort wurde von der Polizei beschlagnahmt; die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die Sandauer Stadträte sind noch am Mittwochabend zu einer kurzfristig einberufenen Sitzung zusammengekommen. Sie waren sich darin einig, dass den Betroffenen schnell und unbürokratisch geholfen werden soll. Darum wurde ein Spendenkonto für die Familien eingerichtet (Stadt Sandau, Kreissparkasse Stendal, IBAN: DE 77 8105 0555 3080 0126 30; Verwendungszweck: Brandopfer Sandau).  Die eingehenden Spenden werden komplett an die Familien Rauberg und Peters übergeben, informierte der stellvertretende Bürgermeister und Stadtrat Silvio Wulfänger.

Wenn jemand ein Möbelstück für die neue Wohnung, die mittlerweile auch zur Verfügung steht,  spenden möchte, kann er sich telefonisch bei Matthias Rauberg (0152/277 895 83) melden. Die Stadtverwaltung bietet auch an, beim Einrichten der Wohnung mit dem eigenen Transporter zu helfen. Die Verbandsgemeinde wird bei behördlichen Angelegenheiten unterstützen.

Eine liebevolle Aktion plant der Kamerad Michael Kronefeld. Er organisiert ein Spenden-Essen zugunsten der Geschädigten am Sonntag, 12. März, ab 12 Uhr im Gerätehaus. Er arbeitet als Koch im Evangelischen Seniorenzentrum in Havelberg bei der Wi-Lafim und fragte seinen dortigen Chef Thomas Kaufmann, ob er dieses Benefizessen unterstützen würde. Dieser willigte in Abstimmung mit seinem Arbeitgeber sofort ein und stellt die benötigten Lebensmittel kostenlos zur Verfügung. Es wird Gulasch mit Kartoffeln oder Nudeln angeboten. Die Gäste werden um eine Spende gebeten. Die Band „Kopf und Kragen & Friends" spielt ebenfalls auf. Das gesammelte Geld wird ohne Abzüge den Familien zur Verfügung gestellt.

Auch einige Mitarbeiter der Förderschule „Am Lindenweg",  die der Sohn der Familie derzeit besucht, beteiligten sich bereits spontan an der Spendenaktion.