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Brückenbau Elberadweg bleibt weiterhin gesperrt

Seit dem Sommer des Vorjahres wurde an der Brücke, die über das Neuwerbener Wehr führt, gearbeitet. Jetzt war Übergabe des Neubaus.

Von Ingo Freihorst 06.10.2016, 01:01

Quitzöbel l Ein Jahr hatten die Arbeiter der Osterburger Baufirma Ostbau für den Ersatzneubau an der Quitzöbeler Wehrgruppe benötigt. Der für Juli 2015 angedachte Baubeginn war ohne den Naturschutz geplant worden: Weil Schwalben unter der Brücke nisteten, konnte der Abriss erst mit zweimonatiger Verspätung beginnen. Dennoch wurde das Vorhaben in der ursprünglich vorgegebenen Zeit geschafft.

Mit dem Neubau sollte vor allem die Tragfähigkeit von 7,5 auf 30 Tonnen erhöht werden. Dies ist vor allem für die Deichverteidigung von Neuwerben erforderlich, wohin nun auch größere Fahrzeuge fahren können. Aber auch für kommende Bauabschnitte: Ein Kran wird die alten Schütztafeln auswechseln, informierte Flussbereichsleiter Reinhard Kürschner vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW). Die drei Tafeln sind laut neuesten Berechnungen zu niedrig, bereits bei den Extremfluten von 2002 und 2013 mussten sie erhöht werden.

Dieses Bemessungshochwasser (BHW) schreibt vor, wie hoch Wasserbauten errichtet werden müssen. Es gilt derzeit nur vorläufig, denn noch immer liegen aktuelle Werte nicht vor. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz errechnet dies derzeit. – Über drei Jahre nach dem Extrem von 2013 liegt noch immer kein länderübergreifendes BHW vor, was Reinhard Kürschner „sehr bedauerlich“ findet. Der LHW arbeitet darum nach internen Berechnungen, sonst hätte man solange gar nichts sanieren können.

Als nächstes wird an dem Wehr der Massivbau saniert, wozu dann auch die Pfeilerköpfe gehören. Zudem werden die vier markanten Wehrtürme neu angeputzt, erhalten neue Dächer und einen neuen Anstrich. Teile der Antriebe sowie die Steuerpulte werden ebenfalls ausgewechselt. Die Ausschreibungen gehen demnächst heraus, im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen.

Ebenfalls 2017 sollen die Arbeiten an den Stahlwasserbauteilen starten. Die komplette Wehrsohle wird dazu mit einer Spundwand trockengelegt. Das sogenannte Tosbecken wird mit einer 50 Zentimeter starken Betonschicht verstärkt und zehn Meter verlängert. Hierzu gehören auch die Schütze, welche gegen höhere Tafeln ausgetauscht werden.

Die Verantwortlichen vom LHW wiesen nochmals darauf hin, dass der hier entlang führende Elberadweg wegen der Deichbauarbeiten nahe der Schleuse Havelberg auch 2017 gesperrt bleibt. Auch bei Neuwerben wird noch der Deich saniert, so dass die Sperrung auch bis 2018 andauern könnte.

Um künftigen Problemen mit dem Naturschutz aus dem Weg zu gehen, hat der Bauherr reagiert: Es wurde ein zweiter Schwalbenturm an der Baustelle aufgestellt.