Bernd Witt möchte im Amt bleiben

Schönhausen l Auch wenn er weiß, dass die Probleme nicht weniger werden und ruhiges Fahrwasser längst nicht erreicht ist – Bernd Witt will es noch einmal wissen und kandidiert am 23. Oktober erneut als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land. Die letzten sieben Jahre hatten es in sich! Gleich zum Start der Amtszeit als Nachfolger des kommissarisch eingesetzten Hans-Jürgen Kober musste sich Bernd Witt nicht nur in die Verwaltungstätigkeit einfuchsen, sondern die Ämterstruktur herstellen und Personalprobleme im Bauamt lösen. Dann kam gleich ein schwerwiegende Problem auf den Tisch: die Schulentwicklungsplanung, die zur Folge hatte, dass zwei von fünf Schulen schließen müssen. „Das gab so manche schlaflose Nacht nach den völlig verständlichen emotionalen Diskussionen in Schollene.“

Noch bevor der Beschluss endgültig gefasst wird, bricht in Fischbeck der Deich und flutet das Elbe-Havel-Land. Den dramatischen Tagen folgen Wochen des Aufräumens, Monate des Planens und Jahre des Wiederaufbaus. Das zehrt an den Nerven aller Mitarbeiter. Dazu fordert das Land die Einführung des doppischen Haushaltes. „Irgendwie kam immer ein neues Problem dazu, langweilig wurde es nie und ist es bis heute nicht“, denkt er beispielsweise an die schlechte finanzielle Situation der Mitgliedsgemeinden und die nun angestrebte spätere Rückgabe der Klietzer Kaserne an die Bundeswehr.

„Wer hier auf diesem Stuhl sitzt, muss fit sein. Das bin ich und ich möchte die angeschobenen Dinge weiterführen. Der Wiederaufbau nach der Flut wird nach der langen Zeit der Planung nun langsam auch sichtbar und wir können endlich machen! Und auch hier in der Verwaltung kommt wieder etwas Ruhe rein. Die Aufgaben sind besser verteilt, neue Leute eingestellt, die sich gut bewähren. Bei all den Problemen macht die Arbeit Freude. Ich komme jeden Morgen gern hierher ins Amt. Ich bin mit allen Strukturen bestens vertraut, bin Mitglied des Kreistages, kenne alle Ansprechpartner und scheue mich nicht vor kritischen Worten auch an oberster Stelle. Innerhalb der Verbandsgemeinde würde ich mir manchmal mehr Miteinander wünschen, aber so ein Zusammenwachsen braucht seine Zeit. Nur, wenn wir an einem Strang ziehen, können wir etwas bewegen.“

Ausgleich zur Arbeit im Amt, die oft auch die Wochenenden in Anspruch nimmt, weil Bernd Witt gern auf den Veranstaltungen in den Dörfern präsent ist, findet er bei seinem liebsten Hobby, dem Angeln. Hier trägt er als Vereinsvorsitzender der Angelfreunde Verantwortung. Auch das Skatspielen gehört zu den Freizeitbeschäftigungen. Und die Enkel kommen auch gern zu Opa und Oma nach Schönhausen. Bis zur Rente sind es noch ein paar Jahre – die möchte er mit konsequenter Verwaltungsarbeit verbringen.