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Bürgermeisterwahl Verantwortung für die ganze Verbandsgemeinde

Fünf Kandidaten bewerben sich um das Amt des Bürgermeisters der Verbandgemeinde Elbe-Havel-Land. Gewählt wird am 23. Oktober.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.10.2016, 01:01

Elbe-Havel-Land l Als sie selbst noch gar nicht mit dem Gedanken gespielt hat, sich um das Bürgermeisteramt zu bewerben, haben andere sie schon darauf angesprochen. Wohl durchdacht hat Steffi Friedebold ihre Kandidatur. „Denn ich weiß, dass das kein Kinderspiel ist. Und ich weiß, was mich erwartet. Durch meine Arbeit als Ratsmitglied und seit anderthalb Jahren als Bürgermeisterin in Schollene sowie als Kreistagsmitglied habe ich einen guten Einblick in die Lokalpolitik gewinnen können. Ich will nicht alles umkrempeln, aber es gibt ein paar Dinge, die ich anders machen würde.“

Bei der Organisation und der Kommunikation mit den Mitgliedsgemeinden beispielsweise. Und die Haushalte für die Gemeinden müssen eher fertig sein, „es ist Herbst und die meisten Kommunen haben immer noch keinen beschlossenen Etat“. Die Verbandsgemeinde soll stark und leistungsfähig sein, „dafür muss sie aber in sich auch geschlossen sein“. In ihrer bisherigen Arbeit, ob beim Bauernverband oder jetzt als Managerin in der freien Wirtschaft bei einem Pharmakonzern, musste sie stets Verantwortung tragen. „Ich bin direkt, sage meine Meinung und stehe auch dazu. Und man muss auch mal Fehler eingestehen können. Als Frau in so einer Position hat man vielleicht in manchen Dingen auch mehr Feingefühl, was beispielsweise im Umgang mit den Mitarbeitern nicht unwichtig ist. Natürlich werde ich mich intensiv in die Verwaltungsvorgänge einfuchsen müssen, aber das traue ich mir zu. Mein derzeitiger Job macht mir auch Spaß, aber jetzt diese Möglichkeit zu bekommen, für die Verbandsgemeinde arbeiten zu können, möchte ich nutzen.“

Sie baut dabei nicht nur auf die Unterstützung der Schollener, sondern aller Bewohner des Elbe-Havel-Landes. „Wir sitzen alle in einem Boot und müssen an einem Strang ziehen. Und wir dürfen uns von oben nicht alles aufdiktieren lassen und vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem Land leisten, das bringt uns nicht weiter.“

Die 48-Jährige ist im kleinen Schollener Ortsteil Ferchels aufgewachsen. Gegenwärtig sind beide Kinder aus dem Haus. Hannes hat ein Informatik-Studium begonnen. Und die 16-jährige Thea absolviert ein Austauschjahr in Peru. Im nächsten Sommer zurück, wird sie wieder am Havelberger Gymnasium lernen und die mütterliche Fürsorge genießen.

Steffi Friedebold ist mit der Region verwurzelt, sie liebt die Natur und setzt sich gern aufs Fahrrad, um nach einem langen Arbeitstag abschalten zu können. Viele Dinge sieht sie dabei gar nicht als Arbeit an, wie beispielsweise die Teilnahme am Einweihungsfest des neuen Schollener Kindergartens. „Natürlich muss man sich in Zeiten äußerst knapper Kassen vielen Problemen stellen, aber die Lebensfreude und die Zuversicht im Elbe-Havel-Land darf dabei nicht zu kurz kommen.“