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Bundeswehr  Sorge um Zukunft der Klietzer Kaserne

Bundeswehrkaserne in Klietz wird als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Das soll auch 2017 so bleiben. Für die Bundeswehr wird das zum Problem.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 24.09.2016, 01:01

Klietz l Als Mitglied des Verteidigungs- und Innenausschusses des Bundestages hat Jörg Hellmuth (CDU) unlängst die Dienststelle Klietz der Truppenübungsplatzkommandantur Bereich Ost besucht. Im Gespräch mit Oberstleutnant Michael Vormwald, dem Platzkommandanten Dirk Hoffmann und dessen Stellvertreter sowie dem Personalratsvorsitzemdem Mario Wilke als Einladendem ging es aus aktuellem Anlass vor allem um die Flüchtlingspolitik Sachsen-Anhalts und die vom Land angestrebte Verlängerung der Nutzung der Kaserne als Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge bis Ende 2018.

Der Personalrat überreichte dem Bundespolitiker ein Schreiben mit der Schilderung der Situation: Seit der Flut 2013 ist der Truppenübungsplatz bei der Unterbringung von übenden Truppen nur eingeschränkt nutzbar. Denn es finden umfangreiche Baumaßnahmen in den Kasernen „Im Walde“ und „Am See“ statt, letztere ist seit einem Jahr von Flüchtlingen belegt. Durch das Mieten von Zelten entstehen Zusatzkosten. Die Nutzung der Ausbildungs- und Schießanlagen ist rückläufig, weshalb der Standort mit 200 zivilen Dienstposten, 20 Ausbildungsplätzen und 100 militärischen Dienstposten gefährdet ist.

Jörg Hellmuth nahm das Schreiben mit nach Berlin zur Beratung. Nächste Woche soll der Personalrat eine Antwort erhalten.

Zusätzliche Sorgen macht man sich in Klietz wegen des Antrages Der Linken im Landtag Sachsen-Anhalts, u. a. die Truppenübungsplätze Klietz und Altengrabow nicht weiter auszubauen beziehungsweise zu schließen (wir berichteten). Im Innenausschuss ist über diesen Antrag abgestimmt worden, wie der CDU-Abgeordnete Chris Schulenburg mitteilt. Die Koalitionspartner CDU, SPD und Grüne sowie die AfD stimmten dagegen, Die Linke dafür. Diese Beschlussempfehlung geht nun zurück in den Landtag, wo auf der nächsten Sitzung abschließend darüber entschieden wird.