1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Zwei Kilometer werden neu angelegt

Deichbau Zwei Kilometer werden neu angelegt

An vielen Stellen wird der Elbdeich auf der östlichen Seite im Elbe-Havel-Land erneuert.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 22.02.2016, 18:21

Fischbeck/Schönhausen l Ein weiteres Stück kommt dieses Jahr dazu: von der Fischbecker Elbbrücke knapp zwei Kilometer in Richtung Norden bis zur „Schweinekuhle“ bei Schönhausen. Hierbei handelt es sich noch um ein altes Stück Wall, das viele Sicherheitsdefizite aufweist und nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügt.

Während die vorbereitenden Arbeiten schon laufen, haben das Planungsbüro und auch das Landesamt für Hochwasserschutz (LHW) vor wenigen Tagen Interessierte über den Ablauf informiert.

Bis Ende des Monats werden alle im Schutzbereich stehenden Bäume und Büsche beseitigt. Zeitgleich sind die Munitionssucher in Gange – gerade hier in der Nähe der Brücken gibt es zahlreiche Funde, die aus den letzten Tages des Zweiten Weltkrieges stammen. Im Mai werden dann auch die Archäologen ihre Arbeit aufnehmen. Und ab Juli wird dann gebaut. Und zwar größtenteils auf den vorhandenen Trassen, lediglich ein paar Begradigungen sind vorgesehen.

Wegen der eng angrenzenden Gewässer ist es teilweise schwierig zu bauen, erklärten die Planer. Aber es wurden dafür Lösungen mit Spundwänden gefunden. Das betrifft auch gleich die Abschnitte 1 bis 4. Hier grenzen wasserseitig das „Schwarze Loch“ und landseitig der fischreiche und von den Anglern rege genutzte „Rohrwiehl“ an. Spundwände werden für die Stabilität in die Erde gerammt. Teilweise reicht der Platz nicht aus, um hier landseitig eine Berme samt Deichverteidigungsweg anzulegen – der kommt dann mit auf die Deichkrone. Die wird wie überall auf den neuen Deichen mit einem drei Meter breiten Weg asphaltiert. Im Abschnitt 5 wird eine Ausbuchtung begradigt und auch an Abschnitt 6 und 7 werden noch einmal Spundwände verbaut. Warum denn wegen der zahlreichen Gewässer keine Deichrückverlegung erfolgte, fragten einige der zahlreichen Zuhörer. Das hätte eines aufwendigen Planfeststellungsverfahrens bedurft. Gut vier Millionen Euro wird der Neubau kosten.

Bis Frühjahr 2018 ist die Bauzeit geplant. Es kann immer nur abschnittsweise voran gehen, um zu gewährleisten, dass bei einem Hochwasser die offene Stelle wieder vorschlossen ist. „Uns bleibt eine Woche Zeit, bis das Hochwasser ankommt, und die Lücke mit extra dafür vorgelagerten Erdstoffen zu verschließen“, erklärt Reinhard Kürschner vom LHW.

Gefragt wurde auch nach einer Durchschiebemöglichkeit für Radfahrer unter der Fischbecker Brücke. Technisch sei diese aufgrund der geringen Höhe nicht anzulegen. Allerdings sei der Umweg, den die Radler durch den Durchlass fahren, auch nur sehr kurz.