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Fest in Klietz Dankbar für gute Ernte und für Frieden

Die Ernte ist eingebracht - Zeit, Danke zu sagen! Die Klietzer taten das am Sonnabend mit einem schönen Fest.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 21.09.2015, 07:29

Klietz l Stolz sitzen die Männer auf ihren fahrbaren Untersätzen und tuckern durch den Ort. Über Jahrzehnte gepflegt oder zu DDR-Zeiten selbst mühsam aufgebaut, haben die meisten Traktoren schon unzählige Arbeitsstunden geleistet. Schön geschmückt präsentieren sie sich nun beim Umzug. Und sie ziehen auch so manche Fuhre fröhlicher Menschen, die den Passanten am Straßenrand zuwinken. Ganz vorn im ersten von 17 Fahrzeuge sitzen unter anderem die Heimatvereinsvorsitzende Elke Joachim, der Agrargenossenschaftsvorsitzende Ottmar Kapl und Bürgermeister Hermann Paschke.

Am Museumshof angekommen, dankt Elke Joachim allen Mitwirkenden des Heimatvereins „De Dörplü“, der Gemeinde und anderen Vereinen, die zusammen anpackten und alles so schön auf dem Hof und der von Günter Bähne zur Verfügung gestellten Wiese hergerichtet haben. Hier gibt es eine Bühne, auf der der Grundschulchor und Akkordeonkinder für Unterhaltung sorgen. Man kann sich Kuchen, Gegrilltes, Soljanka und Fischbrötchen schmecken lassen, selbstgefertigte Handarbeiten und Trödel erwerben, beim Sauerkrautmachen zusehen oder sein Glück an der Tombola versuchen. Bei Anja Beer und Claudia Alexander sind die Lose der Tombola schnell ausverkauft, immerhin 100 Preise warten auf die Gewinner. In der Scheune surren die Räder der Spinngruppe, die Kinder können basteln, Seile drehen, Tauben und Kaninchen ansehen, sich wiegen oder beim Schafescheren zusehen.

Als dann am Ende des Tages der Kuchen ausverkauft und alle Blumen von der Bühnendeko versteigert sind, sind „De Dörplü“ sehr zufrieden.

In ihren und auch den Ohren der Besucher klingen die von Ottmar Kapl zur Begrüßung gesagten Worte noch nach. Denn er riet, dankbar zu sein, in Frieden leben zu können und genug zu essen zu haben, „das ist nicht selbstverständlich auf der Welt“, dachte er an die gleichzeitig stattfindende Vorbereitung der Klietzer Kaserne auf die Ankunft der Flüchtlinge.

Seine Agrargenossenschaft kann auch 2015 auf eine gute Ernte zurückblicken. Bei Getreide wurden durchschnittlich 70 Doppelzentner geerntet, „kein Spitzenertrag, aber davon hätten wir vor 20 Jahren geträumt“. Auch bei Mais und Zuckerrüben sind sehr gute Erträge zu erwarten. Das Bemühen um das Wohl der Tiere mit optimalen Haltebedingungen werde leider nicht belohnt – zu niedrig sind die Schweine- und die Milchpreise. „Dennoch haben sich unsere Mitglieder entschieden, einen neuen Kuhstall zu bauen, um Arbeitsplätze zu erhalten und das Grünland zu nutzen.“

Auch Hermann Paschke freute sich anschließend, die von Manfred Joachim moderierte Treckerparade zu sehen. „Wie gepflegt die Fahrzeuge sind! Überhaupt ist die Mühe des Heimatvereins sehr beeindruckend, vielen Dank für diese Bereicherung für den Ort!

Siegfried Butzek öffnet dann die Transportboxen, in denen 80 Tauben darauf warten, in den Himmel zu steigen und den kurzen Weg nach Hause zu fliegen.

Die Traktorfahrer parken ihre Fahrzeuge und gemeinsam genießt man den Nachmittag auf dem Museumshof.