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Feuerwehrfest Es brennt auf dem Markt

Sonnabend wird „Großkampftag“ für die Stadtwehr und ihre Ortswehren. Die Freiwillige Feuerwehr Havelberg feiert ihr 140-jähriges Bestehen.

Von Dieter Haase 20.07.2017, 01:01

Havelberg l Das Szenario gleicht dem vorangegangener Schauübungen zu runden Feuerwehrgeburtstagen. Es „brennt“ im Stadtzentrum. „Aus dem AOK-Gebäude steigt dicker schwarzer Rauch empor“, stimmt Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler, der für alle Schaulustigen – die zu diesem „Großbrand“ auf dem Markt einmal ausdrücklich willkommen sind – die Moderation übernimmt, auf die um 10 Uhr beginnende Übung ein.

„Vom Havelberger Feuerwehrdepot startet dann ein ganzer Pulk von Feuerwehrzeugen zum Einsatzort“, sagt er. Denn auch sämtliche Ortswehren der Einheitsgemeinde werden sich an der Übung beteiligen. „Das ist zugleich eine gute Gelegenheit für alle, das Zusammenwirken bei einem Hausbrand zu trainieren“, so Ziegler. Treffpunkt für alle Wehren ist zuvor am Havelberger Feuerwehrgerätehaus. Nicht alle werden sich am Löscheinsatz beteiligen, „aber jede hat im Verlauf der Schauübung Aufgaben zu erfüllen“, kündigt der Stadtwehrleiter an.

Auf dem Markt steht zunächst die Personenrettung aus dem AOK-Gebäude an erster Stelle. Dazu kommen sowohl die Drehleiter als auch tragbare Steckleitern zum Einsatz. Zur Aufnahme der „Verletzten“ ist das DRK mit einem Rettungswagen vor Ort. Gleichzeitig erfolgt die Brandbekämpfung, wozu unter anderem der Aufbau einer Wassergasse erfolgt. „Eine solche soll das Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude beziehungsweise ganze Straßenzüge verhindern“, erklärt Ulrich Ziegler.

Nach der erfolgreichen Personenrettung und Brandbekämpfung ist dann allerdings noch lange nicht Schluss mit der Demonstration. Nach einem „Verkehrsunfall“ auf dem Markt muss eine in einem Autowrack befindliche Person von Einsatzkräften der Feuerwehr aus einer lebensbedrohlichen Zwangslage befreit werden.

Nachdem diese Aufgabe geglückt ist, kommt es zum nächsten Unglück: einer Fettexplosion. Wie schnell sie entstehen und wie gefährlich sie sein kann, womit der Fettbrand schließlich abgelöscht wird, das zeigen Kameraden von der Ortswehr Warnau den interessierten Zuschauern.

„Bei der anschließenden Aktion sind dann alle Schaulustigen aufgefordert, selbst aktiv mitzumachen, denn dabei geht es um die richtige Auswahl und die richtige Handhabung von Feuerlöschern. Bei einem Holzbrand, einem Benzinbrand und anderen verschiedensten Materialien“, macht Ulrich Ziegler auf das Problem aufmerksam, dass nur wenige Leute wirklich wissen, welches Löschmittel das richtige für welchen Brand ist.

Auch auf die Wichtigkeit von Rauchmeldern in der Wohnung wollen die Feuerwehrleute am Sonnabend auf dem Marktplatz noch einmal hinweisen – anhand eines sogenannten kleinen Rauchdemohauses.

„Nicht zuletzt betrachten wir unsere rund zweistündige Schauübung auch als eine Werbeveranstaltung für die Havelberger Stadtwehr und für die Ortsfeuerwehren in der Einheitsgemeinde“, spricht der Stadtwehrleiter ein weiteres Problem an. „Denn Fakt ist, dass überall dringend weitere, vor allem auch jüngere Feuerwehrleute gebraucht werden. Interessenten für die Mitarbeit in der Feuerwehr sind deshalb immer willkommen.“

Noch ein Hinweis für Verkehrsteilnehmer. Nach Beendigung des Wochenmarktes am Freitag wird der Marktplatzbereich in Havelberg komplett gesperrt und eine Umleitungsstrecke ausgeschildert. „Die Anwohner im Marktbereich und der zu diesem führenden angrenzenden Straßen bitten wir darum, ihre Fahrzeuge am Sonnabendvormittag an anderer Stelle zu parken, damit zum Beispiel Feuerwehrfahrzeuge oder der Aufbau der Löschwasserversorgung durch diese nicht behindert werden.“

Nach der Schauübung, die mit einem Appell endet, ist eine Mittagsversorgung organisiert worden. „Gegen einen entsprechenden Obolus können auch die Zuschauer davon Gebrauch machen“, gibt Ulrich Ziegler noch einen wichtigen Hinweis. Auch für Getränke wird gesorgt sein.