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Fußballjubiläum "Nur Grün!" erklingt's auch in Thale

Ganz Warnau feierte am Sonnabend zehn Jahre Fußball - und hatte dafür sogar noch drei erfreuliche Anlässe.

Von Ingo Freihorst 26.06.2017, 15:20

Warnau l „Thale, Wernigerode, Irxleben, Olvenstedt – wir kommen!“ rief Iris Walther vom Vorstand des SSV Havelwinkel Warnau beim Jubiläumsfest in ihrer sehr emotionalen Rede. Denn bislang war es in der Elb-Havel-Region nur Germania Klietz gelungen, bis in die Fußball-Landesliga vorzudringen. Doch nicht nur das: Neben dem Sieg in der Landesklasse, welcher mit 78 Punkten, 25 Siegen und 108 Toren eingefahren wurde, gelangen zwei weitere Erfolge. Beim Kampf um den Altmark-Strompokal konnte der SSV den Cup verteidigen – und das ohne Gegentreffer und erstmals in der Pokalgeschichte. Die Warnauer sicherten sich anschließend auch den großen Altmark-Pokal, indem sie den Pokalsieger aus der westlichen Altmark, den SV Liesten, deutlich mit 6:0 bezwangen. Das Triple war damit perfekt.

Ihr zehnjähriges Fußballjubiläum feierten die Warnauer mit allen Sponsoren und den treuen Fans. Zum Auftakt gab es ein Spiel mit den beiden FCM-Legenden „Paule“ Seguin und Alfred Döbbelin, an welchem sich auch die Sponsoren Josef Rampf und Michael Schmücker sowie das SSV-Altherrenteam beteiligten. Danach folgte ein Vergleich des aktuellen, 25 Spieler umfassenden SSV-Kaders, an welchem auch acht Ehemalige beteiligt waren. Zu Beginn verabschiedtee Kapitän René Gerngroß die Spieler Matthias Nielebock und Michael Zugehör, danach folgte eine hohe Ehrung für Martin Burike: Jens Dähne überreichte dem Warnauer „Fußballer des Jahrzehnts“ einen Reisegutschein und eine Fotocollage.

Der SSV hatte eine Kletterstange errichtet, wo Kinder Preise pflücken konnten. Auch ein Torwandschießen wurde ausgetragen. Am Fest beteiligt war neben über 200 Gästen auch die Jugendwehr, welche das Preiskegeln absicherte.

Nach dessen Gründung im Jahre 2000 hatte es im SSV lediglich ein Altherrenteam gegeben. Der Warnauer Unternehmer Jens Dähne – selbst begeisterter Fußballer – war 2006 von Jugendlichen gefragt worden, ob man in Warnau nicht auch organisierten Fußball spielen könne. Jens Dähne machte daraufhin Nägel mit Köpfen und meldete am 1. Juli 2007 ein Männerteam in der 2. Kreisklasse an.

Das marschierte danach durch: 2008, 2009, 2010 und 2012 wurde aufgestiegen. In den zehn Jahren hatten sich die Warnauer durch insgesamt fünf Ligen hochgespielt. Höhepunkt war das Pokalspiel gegen den 1. FC Magdeburg, welches am 4. September des Vorjahres in Rathenow vor 1264 Zuschauern ausgetragen wurde.

Diese Erfolge konnten nur dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit tollem Offensivfußball gelingen, lobte Iris Walther. Und dank der vielen ehrenamtlichen Helfer sowie der Fans. Warnau sei „zum fußballverrücktesten Dorf der Welt“ geworden. Das lässt sich auch an den Zuschauerzahlen ablesen: In der Ortschaft mit ihren 240-Einwohnern waren in der letzten Saison im Schnitt 117 zahlende Gäste bei den Punktspielen anwesend – davon können andere Mannschaften der Region und darüber hinaus nur träumen. Sogar beim Spiel im weitaus größeren Haldensleben saßen mehr Warnauer als einheimische Fans auf den Rängen – und der Bockwurstvorrat war dort alsbald ausverkauft...