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Gelobt Jugendgruppe ist der Stolz der Wehr

Eine Premiere hat es am Freitagabend für die Freiwillige Feuerwehr Nitzow gegeben.

Von Dieter Haase 13.02.2017, 00:01

Nitzow l Erstmals trafen sich die Kameradinnen und Kameraden zur Jahreshauptversammlung in ihrem Gerätehaus. „Ich war in diesem Jahr nicht schnell genug“, gestand Wehrleiter Andreas Eckert. Um das Dorfgemeinschaftshaus für die Jahreshauptversammlung mieten zu können, kam er etwas zu spät. Die Mitglieder der Jagdgenossenschaft, die hier am Freitagabend tagten, hatten sich früher dafür angemeldet.

Das schöne Gerätehaus allerdings entpuppte sich als mehr, als nur ein Ausweich. Vor allem bietet die Fahrzeughalle, die zum Versammlungsort umfunktioniert worden war, mehr Platz, als der Sitzungsraum im Bürgerhaus.

Ein äußerst erfreulicher Bestandteil der Nitzower Wehr ist die Jugendgruppe. Sie besteht derzeit aus neun Mädchen und Jungen, was im Gebiet der Einheitsgemeinde Havelberg ihresgleichen sucht. Die Jahreshauptversammlung nahm Jugendwart Lars Lindenthal auch zum Anlass, ihnen allen für gute Ausbildungsergebnisse das Leistungsabzeichen „Jugendflamme“ in der Stufe 1 und in der Stufe 2 zu überreichen.

„Ich freue mich sehr darüber, dass es in Nitzow immer wieder so gut gelingt, Nachwuchs für die Wehr aufzubauen beziehungsweise neue Mitglieder für die Jugendwehr zu gewinnen“, lobte Stadtwehrleiter Ulrich Ziegler. Dass die Arbeit von Lars Lindenthal, unterstützt von Wehrleiter Andreas Eckert und vom Kameraden Christian Schaper, Früchte trage, zeige unter anderem der Sieg in Bestzeit beim Abschnittsausscheid am 11. Juni 2016 in Kamern und aktuell die Übernahme von Marvin Bellmann in die aktive Abteilung.

Auch beteiligt sich die Jugendwehr aktiv am dörflichen Leben in Nitzow – beim Osterfeuer zum Beispiel oder mit eigenen Aktionen zum Tag der offenen Tür der Feuerwehr –, wofür sich Ortsbürgermeister Karsten Grey auf der Versammlung ausdrücklich bedankte. Im Namen des Ortschaftsrates hatte er eine Überraschung für die Jugendgruppe mitgebracht: eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 50 Euro. „Sie soll euch für die Arbeit in diesem Jahr ein kleiner Ansporn sein“, sagte er, und überreichte Jona Freundt unter dem Beifall aller Anwesenden den Umschlag.

Wehrleiter Andreas Eckert hatte im Bericht der Wehrleitung aber auf die Einsätze im Vorjahr zurückgeblickt. Insgesamt hatten die Nitzower zehn Alarmierungen erhalten. Die größten Einsätze davon gab es beim Brand eines Schubbootes am 8. April, bei einem Waldbodenbrand am 27. Juni auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr und bei einem Strohmietenbrand an der alten Fährstelle am 6. September gegenüber von Nitzow. Dieser Einsatz dauerte von 21.10 Uhr bis 4.30 Uhr zugleich auch am längsten. Andererseits musste aber zum Beispiel auch am 5. September ein brennendes Vogelnest auf einem Hochspannungsmast in der Kolonie Neuwerben abgelöscht werden und gab es Fehlalarme bei den Havelberger Stadtwerken und im KMG-Klinikum der Domstadt.

In fast allen Fällen rückten die Nitzower gemeinsam mit der Havelberger Wehr zum Einsatzort aus. „Damit bei Bränden und Hilfeleistungen immer genügend Personal zur Verfügung steht, ist es vor allem an Werktagen zur Arbeitszeit unerlässlich geworden, weitere Feuerwehren zum Ereignisort hinzuzuziehen“, machte Ulrich Ziegler deutlich. Für den Bereich Havelberg betrifft das zum Beispiel auch die Wehren in Jederitz und Sandau.

Leider sei das Löschfahrzeug der Nitzower im vergangenen Jahr aufgrund größerer Reparaturarbeiten aber auch für mehrere Wochen nicht einsatzbereit gewesen, erinnerte An­dreas Eckert. „Das ist nun mal so bei einem Feuerwehrauto, das in die Jahre kommt – Baujahr 1988“, sagte er. „Der Tag wird kommen, an dem man sich Gedanken über ein anderes Löschfahrzeug machen muss – schon aus dem Grund, da die Feuerwehrunfallkasse auf die Anschnallpflicht der Kameraden zum Einsatz besteht.“