Chor wird nun von Michéle Wiest geleitet

Wust/Jerichow l Ende des Jahres 2015 gab es ein großes Aufatmen beim Jerichower Gospelchor, denn die drohende Lücke durch den Weggang von Pfarrer Christof Enders wird nicht nur geschlossen, sondern sich gar nicht erst auftun. Zu verdanken ist dies Michéle Wiest, die entschlossen ist, die Geschicke des noch jungen Chores zu lenken, „damit das Singen im freien Verbund weitergeführt wird“, wie sie in einem Gespräch sagt.

Die junge Frau aus Tangermünde, deren Ehemann Gero Wiest seit einem Jahr den Schönhauser Chor leitet, tritt aber keinesfalls in zu große Fußstapfen ihres Vorgängers. Denn sie ist selbst auf diesem Gebiet „ein alter Hase“.

Schon geprägt durch ihre musikalischen Großeltern erhält Michéle Wiest bereits mit fünf Jahren Geigenunterricht und besucht später das Landesgymnasium für Musik in Wernigerode, wo sie 2004 ihre Chorleiterprüfung und ihr Abi­tur mit einer Zusatzprüfung in Gesang absolviert. Zwei Chorleiterseminare im Rahmen des Johannes-Brahms-Chorwettbewerbs bei Gábor Hollerung, Jonathan Velasco und Jerry Jordan sowie Gesangsunterricht vervollständigen ihre musikalische Ausbildung. Michéle Wiest ist in mehreren Chören aktiv gewesen beziehungsweise immer noch aktiv, beispielsweise im Gewandhauschor Leipzig und im Rundfunk-Jugendchor Wernigerode.

Ihr sängerisches Talent stellte sie zuletzt beim Auftritt des Kammerchors Wernigerode unter Beweis, der am 12. Dezember in der Klosterkirche Jerichow beeindruckte. Auch in der Fischbecker Kirche hat dieser Chor schon gesungen.

Nach ihrer Rückkehr nach Tangermünde, wo sie derzeit im Familienunternehmen das Büromanagement leitet und außerdem für eine Steuer- und Anwaltssozietät tätig ist, nahm sie Kontakt zu Christof Enders auf, der sie zur Gospelchorprobe einlud.

Beide vereinbarten nicht nur eine musikalische Zusammenarbeit, sondern die Mitglieder des Gospelchores und Michéle Wiest entschieden sich gemeinsam, den Gospelchor weiterzuführen – zur großen Freude der derzeit etwa 20 Sänger und Sängerinnen, die nun weiterhin im zweiwöchigen Abständen ins Jerichower Gemeindehaus kommen können. Darunter sind auch Sänger aus dem Bereich Wust-Fischbeck.

Michéle Wiest hat auch schon Pläne, wie sie künftig mit dem Chor arbeiten möchte und wie sie ihn musikalisch voranbringen kann. Dabei legt sie großen Wert darauf, auf die gesanglichen Qualitäten der Mitglieder aufzubauen und gemeinsam mit ihnen das Repertoire zu erweitern. Selbstverständlich werden weiterhin Gospel einstudiert, darüber hinaus aber auch andere moderne Kirchenliteratur sowohl national als auch international.

An ihrer Seite weiß sie ihren Ehemann Gero Wiest, der, wenn es erforderlich ist, den Chor auch am Klavier begleiten wird.