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Haveldörfer Schnelles Internet durch neues Cluster?

Für Kuhlhausen und Garz gibt es die Hoffnung, schneller zu einer besseren Internetverbindung zu kommen als zunächst gedacht.

Von Andrea Schröder 21.09.2016, 15:44

Havelberg l Den Beschluss zur Neufassung der Satzung des Zweckverbandes „Breitband Altmark“ hat Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski am Montagabend im Hauptausschuss zum Anlass genommen, über Aktuelles in Sachen schnelles Internet zu informieren. Demnach gibt es eine Entscheidung des Zweckverbandes, die besonders die Einwohner von Kuhlhausen und Garz freuen dürfte. Möglicherweise kommen sie schneller zu einer guten Verbindung ins weltweite Netz als gedacht.

Bisher sollten in den beiden Landkreisen Stendal und Salzwedel bis 2018/19 alle Orte mit schnellem Internet versorgt sein. Dafür wurden acht sogenannte Cluster gebildet. Das erste ist bereits in Arbeit und befindet sich als Pilotprojekt im Bereich der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck. Im Juli haben die Arbeiten zum Ausbau des Glasfasernetzes in Arneburg begonnen. In diesem Zuge sollen auch Sandau, Wulkau und Kamern das schnelle Internet durch die „Breitbandengel“ der Firma DNS-NET Internet Service erhalten. In der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land laufen derzeit die Info-Veranstaltungen zum Breitbandanschluss.

Die Einheitsgemeinde Havelberg ist erst im Cluster 8 vorgesehen. „Insgesamt sind wir nicht schlecht erschlossen, was das Internet betrifft. Da sieht es in anderen Regionen ganz anders aus“, sagte der Bürgermeister. Dabei hat er auch die Investitionen der Telekom im Blick, die mit der Vectoring-Technik derzeit dabei ist, die Internetverbindungen für Havelberg und weitere Dörfer zu verbessern. Der Unterschied zum Vorhaben des Zweckverbandes liegt darin, dass zu den Haushalten weiterhin Kupferkabel führen. Die „Breitbandengel“ verlegen Glasfaserkabel bis in die Häuser hinein, was eine noch sicherere Internetverbindung ermöglichen soll. „Für die Bürger stellt das aber auf jeden Fall eine Verbesserung dar und die Kunden entscheiden selbst, welchen Anschluss sie favorisieren.“

Da Kuhlhausen und Garz weder das eine noch das andere in naher Zukunft erhalten sollten, hatte sich der Bürgermeister an die Telekom und an den Zweckverband gewandt, um schneller eine Lösung des Problems zu finden. Trotz nochmaliger Prüfung sei die Telekom zu dem Entschluss gekommen, beide Haveldörfer aus wirtschaftlichen Gründen nicht mit der Vectoring-Technik zu erschließen. „Als ich in den Sommermonaten die klare Ablehnung erhalten habe, habe ich mich verstärkt beim Zweckverband um eine Lösung bemüht“, berichtete Bernd Poloski weiter.

„Auf der Verbandsversammlung wurde nun in der vergangenen Woche einstimmig ein virtuelles Cluster 9 beschlossen, um bei der Erschließung von vorherigen Clustern punktuell erweitern zu können“, erklärte er. Denkbar wäre demnach, dass bei der Erschließung des Cluster 1 von Kamern aus eine Erweiterung über Warnau, Garz und Kuhlhausen erfolgt. „Das wird jetzt geprüft, aber wir sind nicht die Einzigen, die dieses Problem haben.“

Dieses virtuelle Cluster 9 lässt zumindest hoffen, denn damit wurde die Voraussetzung geschaffen, punktuell Orte mit hinzuzunehmen, die ursprünglich erst später an der Reihe gewesen wären. Es wurde ein Haushaltstitel angelegt, der eine Grobplanung ermöglicht. So etwas war vorher nur Cluster-bezogen möglich.

Für eine neue Satzung des Zweckverbandes Altmark muss jede Kommune einen Beschluss fassen, mit dem sie ihre gewählten Vertreter in der Verbandsversammlung ermächtigt, die Zustimmung zu geben. Der Bürgermeister ist der Vertreter für die Hansestadt, sein Stellvertreter ist Ortsbürgermeister und Stadtratsmitglied Udo Mintus.

Bernd Poloski informierte die Mitglieder des Hauptausschusses über wichtige Änderungen in der Satzung. So soll unter anderem ein hauptamtlicher Geschäftsführer eingestellt werden. Mit der flächendeckenden Breitbandversorgung in der Altmark wird nun für die Jahre 2020/21 gerechnet. Viele Dinge waren noch zu klären, die zu einer Zeitverzögerung geführt haben. So zum Beispiel kartellrechtliche Fragen und die Kombinierbarkeit von Fördermitteln.