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Heimatverein Klietz Waldi Eckert ist einer der Dörplü

Mit dem vorletzten Blumenstrauß des Jahres ehrt die Volksstimme das ehrenamtliche Engagement von Waldi Eckert im Klietzer Heimatverein.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 14.11.2015, 00:01

Klietz l „Das wäre nicht nötig gewesen!" war Waldi Eckert überrascht, als bei der Vorstandssitzung des Heimatvereins plötzlich die Volksstimme mit einem großen Strauß Blumen in der Tür stand. Doch: Es ist nötig gewesen! Waldi Eckert ist mit so viel Herzblut bei der Sache, dass er diese Würdigung verdient hat. Das bekräftigen auch die Vorstandsmitglieder. „Ohne Waldi würde vieles nicht so rund laufen", ist die Vereinsvorsitzende Elke Joachim dankbar, ein zuverlässiges Team um sich zu haben. 2001 gehörte der heute 73-Jährige zu den Gründungsmitgliedern des Vereins.

Dass das Alte nicht vergessen wird und man sich in einer hochtechnisierten Zeit ein anschauliches Bild vom einstigen  Leben auf dem Dorf und der Arbeit in der Landwirtschaft machen kann, ist Waldi Eckerts Anliegen. Er ist in Klietz aufgewachsen, hat bei der MTS gelernt. „Ich hab den Acker noch mit Pferden gepflügt, bin Raupe gefahren und  die Sense war eines der wichtigsten Arbeitsgeräte", schwelgt er in Erinnerungen. 1961 sattelte er beruflich um, ging zur Forst, „ich hab die Waldarbeit von der Pike auf gelernt". Auch wenn er noch viel mit der Axt machen musste, so eroberten doch die Kettensägen diesen Berufszweig. Waldi Eckert hat diese Sägen gesammelt. Sie liegen im Heimatmuseum auf dem Läuferhof und sind gerade für Technikfans ein interessantes Anschauungsobjekt. Überhaupt liegt ihm das Museum sehr am Herzen. Unzählige Stunden hat er hier zusammen mit Mitstreitern, vor allem Uwe und Edith Läufer, verbracht und so viele Dinge zusammengetragen, die Kindern und Erwachsenen einen Blick in vergangene Zeiten ermöglichen. Wenn Besuchergruppen kommen, sind die Heimatfreunde zur Stelle, zeigen und führen vor, „es ist wichtig, dass gerade die jüngere Generation sieht, wie einfach die Arbeitsmittel einst waren". Er ist stolz auf das Museum. „So eine Vielfalt gibt es nicht oft im Land. Es hat viel Mühe gemacht, alles zusammenzutragen und ansprechend zu präsentieren. Aber zusammen haben wir das geschafft." Wenn Feste wie zuletzt das Erntedankfest anstehen, muss Waldi Eckert nicht lange gebeten werden – er weiß, was zu tun ist, und macht, ohne auf die Uhr zu gucken. Seine Frau Rosemarie, mit der er 50 Jahre verheiratet ist, weiß, wie wichtig ihm der Verein ist und hat Verständnis für die Zeit, die ihr Mann opfert. Gerade planen „De Dörplü" die nächsten Aktionen: Am 23. November werden Adventsgestecke gebastelt. Und voraussichtlich am 13. März findet wieder ein Winter-Gewerke-Tag auf dem Museumshof statt.

Nicht nur der Heimatverein ist das Hobby des Klietzers, sondern auch die Kleintierzucht. Er ist im Schönhauser Verein organisiert, züchtet Zwerghühner. Bei der Elbe­landschau vor einer Woche hat er wieder einen Preis abgeräumt.

Im Heimatverein ist Waldi Eckert für Bauliches verantwortlich. „Aber eigentlich ist er unser Mädchen für alles und unverzichtbar", weiß Elke Joachim die Arbeit ihres zweiten Stellvertreters zu schätzen.

Kennen auch sie jemanden, der für sein ehrenamtliches Engagement den Volksstimme-Blumenstrauß verdient hat. Dann melden Sie sich unter Tel. 039387/768 21!