Historische Bauten Arbeit gegen den Zeit

Einen Sack voller Geld bräuchte Schönhausen, um dringliche Bauprojekte umzusetzen. Sekretariat und Speicher stehen oben auf der Liste.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 08.03.2017, 13:53

Schönhausen l Neben der ernüchternden Erkenntnis, dass für die Herrichtung der beiden denkmalgeschützten Objekte eigentlich kein Geld da ist, gab es auf der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend auch eine erfreuliche Nachricht: Die Sandsteinfiguren kommen zurück in den Park. Diese Information hat Peter Hackel vom Projektbüro zur Betreuung der Flutmaßnahmen dieser Tage vom Ministerium in Magdeburg bestätigt bekommen.

Am 19. März sollen die Figuren, die das Land der Familie von Bismarck nach Rückübertragung nun abgekauft hat, unter großem Bahnhof im Park enthüllt werden. Peter Hackel sorgt sich allerdings etwas um die jetzt durch den Regen aufgeweichten Wege im Park, die bei der Anlieferung der Figuren per Laster beschädigt werden könnten. Zusammen mit der Magdeburger Firma, die die Figuren nach Flutschaden restauriert hat, soll eine praktikable Lösung gefunden werden.

Gleiches gilt für die beiden alten Gebäude, die die Gemeinde herrichten will: alter Speicher im Park und ehemaliges Schulsekretariat am Bürgerzentrum. Bei letzterem soll zeitnah etwas geschehen. Nicht nur, weil es langsam zum Schandfleck wird, sondern auch, weil die Ärztin Dr. Carola Lüke dringend mehr Platz braucht.

Zunächst erst einmal stehen 80.000 Euro Flutsanierungsgelder bereit, um das Gebäude „auf trockene Füße zu stellen“. Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Haus, das zum Ensemble des einstigen Bismarckschen Gutes II gehörte und zu DDR-Zeiten als Sekretariat der Schule diente. Doch es wird wohl noch einmal rund eine halbe Million Euro gebraucht, um Hülle und Innenleben herzurichten. Unten würde der Platz für die Arztpraxis (Diätküche, orthopädische Schuhmacherwerkstatt und Podologin) entstehen, die oberen Räume könnten beispielsweise der Verbandsgemeinde angeboten werden als dringend benötigtes Archiv.

Weil die Ärztin schon lange auf weitere Räume wartet, plädiert der Bauausschuss auf zügiges Vorangehen. Allerdings dürfte es schwierig werden, weil das Bauamt der Verbandsgemeinde in diesem Jahr bei all den anderen Projekten dafür gar keine Kapazitäten frei hat. „Wir müssen andere Wege unabhängig vom Bauamt suchen“, so der Ausschussvorsitzende Dieter Hertel. Peter Hackel unterbreitete seine Ideen, die beim Bauausschuss auf Zustimmung stießen und nun zeitnah geprüft werden. Auch mit der Ärztin wird noch einmal über ihre Vorstellungen gesprochen. Und mit der Verbandsgemeinde, ob sie Interesse an der Mietung des Obergeschosses hat. Auch der Verkauf des Hauses wäre eine der Optionen. „Egal wie – wir müssen in Gange kommen! Nicht nur reden, sondern endlich handeln.“

Welche Lösungsansätze es für den alten Speicher am Park gibt, der eigentlich nur noch eine Ruine ist und aus Denkmalschutzgründen nicht abgerissen werden kann, lesen Sie demnächst.