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Hobbymaler Surreale Augenblicke auf der Treppe

Die neue Treppengalerie im Schollener Arzthaus zeigt „Die Faszination des Augenblicks“. Es sind Bilder der Volkshochschulmaler.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 17.08.2016, 15:11

Schollene l Auf den Spuren des Surrealismus, als dem Überwirklichen, wandelten die Hobbymaler, die sich dienstags und mittwochs mit Christine Kowalkowski in dem kleinen Raum in der Bibliothek treffen, im letzten Kurs. Eine Auswahl der Werke hängt jetzt wieder entlang der Treppe, die im Arzthaus hoch ins Obergeschoss zur Bibliothek führt.

Anliegen war es, den Augenblick – dargestellt durch das reale Auge – festzuhalten, Träume und Phantasien zuzulassen und dem Unterbewusstsein freien Lauf zu lassen. Die verschiedensten Techniken konnten dabei angewendet werden. „Herrlich, was dabei alles entstanden ist“, ist Christine Kowalkowski wieder stolz auf die Ergebnisse ihre Schüler. „Der Zufall war der Ratgeber beim Entstehen der Bilder. Es ging nicht darum, nachzudenken, wie man was macht, sondern man sollte einfach das gestalten, was man fühlt.“ Allen fiel das nicht leicht. Marion Schulze beispielsweise sagt, „das war nicht mein Ding“, entstanden ist bei ihr allerdings auch ein sehenswertes Bild. Karin Wesche und Bärbel Bäker dagegen ließen sich von dem Thema einnehmen, „wir konnten viele Ideen umsetzen und immer noch etwas dazugeben“.

Wer sich die Ausstellung ansehen möchte, hat immer dann Gelegenheit dazu, wenn die Arztpraxis von Ben Güldenpfennig geöffnet ist oder auch montagnachmittags, wenn die Bibliothek offen steht.

Seit 13 Jahren gibt es den Volkshochschul-Malkurs mit Christine Kowalkowski, viele der Teilnehmer sind von Anfang an dabei. Schon in verschiedenen Räumlichkeiten haben sich die Hobbymaler verwirklicht. Seit der Schließung der Schule, wo ihnen zuletzt ein Raum zur Verfügung stand, nutzen sie das Nebenzimmer in der Bibliothek. Und das ist viel zu klein für die je zehn Teilnehmer. „Als Übergangslösung war es ja ganz gut geeignet. Aber wir brauchen dringend größere Räumlichkeiten, in denen wir auch mal andere Techniken anwenden können als immer nur mit Kleinformat zu arbeiten“, berichtet Christine Kowalkowski.

Sie und alle 20 Teilnehmer wünschen sich sehr, dass die Gemeinde ihnen einen anderen Platz zur Verfügung stellt. Ihre Idee wäre das leerstehende Backsteingebäude gegenüber dem Arzthaus, das einst zur Schule gehörte. „Das könnte doch vielleicht sogar als eine Art Gemeinschaftshaus hergerichtet werden, in anderen Dörfern gibt es so etwas doch auch“, schlägt Karin Wesche vor.

Große Ansprüche haben die Hobbymaler nicht. „Uns reicht ausreichend Platz und Wasser, im Winter ein warmer Raum. Wir brauchen kein komplett modernisiertes Haus. Das Gebäude ist doch vorhanden, warum kann man es nicht nutzen?“ Bei der Wandgestaltung würden die Hobbymaler sogar gern selbst Hand anlegen und bei einer Aufräum- und Putzaktion würden alle Mitglieder und deren Angehörige auch mitmachen, damit der Gemeinde keine Kosten entstehen. Ihr Anliegen wollen sie der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat vortragen.

Ob in der Bibliothek oder vielleicht tatsächlich schon in einem anderen größeren Raum: Ende September beginnt der nächste Volkshochschul-Malkurs. Dann geht es um den Druck, der mit der Aquarellmalerei verbunden wird. Schöne Ideen gibt es schon. „Vielleicht gestalten wir Schollener Ansichten, die man auf Glückwunschkarten druckt, die beispielsweise die Gemeinde an ihre Senioren zu runden Geburtstagen verschickt. Das könnte man auch auf andere Orte ausdehnen, Schönhausen oder Klietz beispielsweise, von wo auch etliche der Maler kommen.“