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Jägerschaft Rot- und Schwarzwild schwerer zu bejagen

Kreisjägermeister Günter Scheffler, zugleich Leiter der Havelberger Jägerschaft, sprach auf deren Versammlung in Klietz viele Themen an.

Von Ingo Freihorst 08.04.2017, 01:01

Klietz l Mit dem Signal „Aufbruch zur Jagd“ hatte die von Marko Braunschweig aus Kamern geleitete Bläsergruppe der Jägerschaft die Zusammenkunft im Klietzer Landguthotel eröffnet. Günter Scheffler konnte zu den Bläsern berichten, dass sie auf diversen Geburtstagen als auch anderen Anlässen auftraten und zum Ansehen der Jägerschaft beitragen. Musikalisch geleitet wird die Gruppe, welche um einige Bläser verstärkt werden konnte, von Simeon Simeonov aus Neukamern.

Zum guten Brauchtum der Waidmänner gehört auch das jagdliche Schießen, welches in Form eines Kreispokalwettkampfes im Vorjahr auf der Kabelitzer Schießanlage ausgetragen wurde. Organisiert hatte die Aktion Hagen Trauter, vor Ort leitete der Kabelitzer Waidmann Friedrich Klühe den Wettkampf. Leider hatten sich weniger als im Vorjahr beteiligt, bedauerte der Redner, was an der mangelhaften Information in den Hegeringen gelegen hatte. In diesem Jahr wird wieder ein Wettkampf ausgetragen – und zwar am 23. September um 8 Uhr. Teilnehmen können alle Mitglieder der Jägerschaften des Landkreises, die einen gültigen Jagdschein besitzen.

Ein Lob ging an solche Hegeringe wie den aus dem Elb-Havel-Winkel, welcher jährlich zum jagdlichen Schießen einlädt.

Ab dem kommenden Monat soll es in Kabelitz auf vielfachen Wunsch auch möglich sein, auf Tontauben zu schießen. Die Anlage wird unter der Leitung von Friedrich Klühe auch aus Mitteln der Jagdabgabe erweitert.

Harsche Kritik übte Günter Scheffler an der amtlichen Informationspolitik zum erschossenen Wolf, welcher im August des Vorjahres an der Elbe bei Scharlibbe gefunden worden war. Laut Amtstierarzt sei das Tier an der Auffundstelle getötet worden. Günter Scheffler hatte jedoch nachgeforscht und musste erfahren, dass der Wolf von Anglern aus dem Fluss gezogen worden war.

Auch mahnte der Redner, bei Wolfs-Videos aus dem Internet oder sozialen Medien auf die genaue Ortsangabe zu achten. Schon des öfteren sei es vorgekommen, dass verschiedene Angaben zum selben Video erschienen waren. Bei eventuellen Unstimmigkeiten sollte man die Datei lieber nicht weitersenden – sonst wird man als Jäger unglaubwürdig

Im am 31. März zu Ende gegangenen Jagdjahr 2016/2017 waren wieder hohe Schalenwildstrecken zu verzeichnen gewesen, berichtete Günter Scheffler weiter. Obwohl sich die Bejagung dieser Tierarten wegen der Rückkehr des Wolfes laut Auskunft vieler Jäger erschwert habe. Das Wild wurde heimlicher, trat später aus seinen Einständen heraus, Rot- und Schwarzwild bildeten größere Rudel. „Das ist eindeutig auf den im gesamten Bereich der Jägerschaft vorkommenden Wolf zurückzuführen“, erklärte der Redner. Zwar gab es auch früher große Rudel, aber nicht in der Größenordnung wie derzeit.

Der Landesjagdverband will die Raubwildbekämpfung – vor allem die Fallensteller – mit 50 000 Euro unterstützen, informierte dessen Präsident Hans-Heinrich Jordan. Auch werde eine Firma gegründet, um das Wildbret und dessen Fell zu vermarkten. Weil der Waschbär von der EU auf die Liste der invasiven Arten gesetzt wurde, sei aber auch der Staat in der Pflicht. Zum Wolf sagte er, dass es jetzt genug davon gäbe und der Schutzstatus geändert werden muss.