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Jubiläum 25 Jahre als Hufschmied unterwegs

Vor 25 Jahren hat sich Ingo Hünemörder als Hufschmied selbstständig gemacht - das feierte er nun mit einem Tag der offenen Tür.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 09.04.2017, 14:23

Neukamern l  Dass am Sonnabend so viele Gäste kamen, freute den 46-Jährigen. Seine langjährigen beruflichen Weggefährten Frank Müller aus Frankfurt/Oder, Jens Schüssel aus Leipzig, André Wernicke aus der Prignitz, Bernd Schottmann aus Gotha, Hagen Weinauge aus Erfurt und sogar sein Lehrmeister Axel Berndt aus Leipzig ließen sich an diesem Tag bei der Arbeit über die Schulter schauen. Sie zeigten, wie man Hufeisen oder Axt schmiedet: ganz traditionell, fast so wie vor 200 Jahren. „Da hat sich bis auf modernere Werkzeuge nicht viel verändert“, sagt Ingo Hünemörder über sein Berufsbild. Schon in siebter Generation sind Hünemörders Hufschmied, vielleicht tritt ja auch eines der beiden Kinder von Ingo Hünemörder in seine Fußstapfen. Er selbst jedenfalls ist bis heute glücklich mit seiner Arbeit, die ihn zu Pferdebesitzern im Umkreis von 130 Kilometern führt, auch zu ihm auf den Hof in Neukamern kommen die Vierbeiner. Auf Achse hat er seinen Gasofen dabei, zu Hause lodert das traditionelle Schmiedefeuer. Das Ansetzen von Hufeisen ist allerdings nicht bei jedem Pferd nötig, nur bei Erkrankungen der Hufe oder bei Springpferden ist es notwendig, ansonsten läuft das Tier auf den Hufen. Und die müssen von Fachleuten wie Ingo Hünemörder gepflegt werden – alle acht, neun Wochen ist „Fußpflege“ angesagt.

In 25 Jahren hat der Neukamernsche schon einiges erlebt, sogar an Wettbewerben wie Welt- und Europameisterschaften der Hufschmiede in Kanada, Holland oder Italien war er dabei, „hier kann man immer noch etwas dazulernen“.

Beim Tag der offenen Tür konnte man nicht nur den Schmieden beim Handwerk zusehen, sondern auch alte landwirtschaftliche Technik war ausgestellt, abends wurde im Festzelt getanzt und es gab ein großes Kuchenbufett, für das die Frauen aus dem Dorf Leckeres beisteuerten, „vielen Dank dafür!“ Dank richtet Ingo Hünemörder auch an seine Frau Candy, seine Eltern und Schwiegereltern und seine Schwester Doreen, die bei der Vorbereitung geholfen haben. Und an die Agrargenossenschaft. Die erlaubte wegen der Baustelle im Ort nämlich die Überfahrt über ihr Gelände, so dass die Besucher auch zur Schmiede gelangten.