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Kabarett Hengstmann-Brüder sind mal wieder brillant

Die Hengstmann-Brüder aus Magdeburg sorgten am Sonntag in Havelberg wieder für eine volle Aula.

Von Ingo Freihorst 08.02.2017, 00:01

Havelberg l Man könnte meinen, nie waren die Zeiten geeigneter fürs politische Kabarett. Doch belehrten die Magdeburger Kabarettisten Sebastian und Tobias Hengstmann die Zuschauer in der vollen Aula des Havelberger Schulzentrums am Sonntagabend eines Besseren: „Da sitzen wir stundenlang vorm PC, um uns was auszudenken – und er macht es!“ Mit „er“ war Donald Trump gemeint.

Moslems, mit denen sich kein Geld verdienen lässt, dürfen nicht mehr in die USA einreisen, die ölreichen Saudis aber schon. Am Tag, als Trump gewählt worden war, brach wegen der regen Nachfrage die Webseite der kanadischen Einwanderungsbehörde zusammen: „Dann sind die Amis bald alle weg und nur noch die illegalen mexikanischen Einwanderer da ...“

Aber man sollte nicht zu arg über die Amis lachen – im Herbst sind Bundestagswahlen. Die Brüder verglichen die Parteien mit Supermarktkassen: Die CDU habe eine Schwarzkasse, bei jener der SPD steht niemand an und an der Kasse der Grünen wird gestritten, ob der Bio-Kohl wohl auch wirklich vom glücklichen Bauern stammt.

Bezahlt werden muss irgendwann nur noch mit „Plastik-Geld“, denn Bares soll abgeschafft werden. Der 500-Euro-Schein machte den Anfang, diese Gattung befand sich ohnehin zumeist in Händen Krimineller. In Spanien nannte man den Schein „Bin Laden“: Es gibt ihn, aber keiner hat ihn je gesehen.

Natürlich ging es auch um die Flüchtlinge: Sie halfen, dass Deutschland sein wahres Gesicht zeigte – und zwar in jeder Hinsicht. Es werde rege über die Kosten debattiert – doch musste kein Deutscher auf etwas verzichten.

Thema waren zudem Verschwörungstheorien: Donald Trump sei in Wahrheit der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und Angela Merkel eine Agentin des israelischen Geheimdienstes. Ein Sieb-Helm schützt vor der Überwachung durch unsichtbare Drohnen ...

Fazit des Abends: unbedingt sehenswert!

Tobias Hengstmann ist übrigens am 15. Februar in der Fischerstube Warnau beim „Nachtgesang“ solo zu erleben, und am 19. August tritt das Trio dort wieder beim Open Air auf.