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Kaninchenschau Gute Zuchtergebnisse präsentiert

Zu seiner 20. Havellandschau hat der Rassekaninchenzuchtverein „Züchterglück“ Kamern am Wochenende viele Besucher begrüßt.

Von Andrea Schröder 17.10.2016, 15:07

Kamern l 433 Kaninchen der verschiedensten Rassen waren am Wochenende in der Kamernschen Turnhalle zu bewundern. 63 Aussteller aus 22 Vereinen hatten ihre Vierbeiner in die Seegemeinde gebracht, um ihre Zuchtergebnisse vorzustellen. Darunter waren sieben Jugendliche, berichtet der Vorsitzende des Rassekaninchenzuchtvereins „Züchterglück“ Kamern, Andreas Engel. Sehr zufrieden zieht er am Sonntagnachmittag Bilanz zur 20. Havellandschau, die dieses Mal aufgrund des Jubiläums eine reine Vereinschau war. „Wir sind auch sehr erfreut über die Besucherzahl.“ Rund 250 zahlende Besucher sowie Kinder und Sponsoren, die keinen Eintritt bezahlen mussten, gehören zur Bilanz. „Es war ein sehr fachinteressiertes Publikum, viele Kaninchenzüchter und -halter schauten vorbei.“

Ein Grund für viele Besucher ist das motierte Chinaseuchenvirus, das sogenannte RHDV-2-Virus, das dafür gesorgt hat, dass manche Bestände binnen kurzer Zeit vernichtet wurden. „Aufgrund dieser Situation wurden auch viele Kaninchen verkauft“, sagt Andreas Engel. Der Kamernsche Verein war von dem Virus nicht so betroffen. „Weil wir früh angefangen haben, die Tiere mit dem richtigen Impfstoff, der über den Landesverband aus Frankreich importiert wurde, zu impfen.“

Die Zuchtfreunde aus Vereinen der Altmark, der Elb-Havel-Region, dem Brandenburgischen und dem Jerichower Land freuten sich wie immer über die sehr guten Ausstellungsbedingungen in der Turnhalle Kamern. Dazu gehörte nicht nur die hübsch dekorierte Ausstellung, sondern auch die sehr gute Verpflegung durch die Vereinsmitglieder. Gern probiert wurden die selbstgebackenen Kuchen. Zur Siegerehrung bedankte sich der Vorsitzende bei allen, die die Jubiläumsschau unterstützt haben: Die Vereinsmitglieder selbst, die Helfer aus dem Nitzower Verein, die am Freitag bei der Bewertung unterstützten, die Gemeinde, die beim Auf- und Abbau und organisatorischen Dingen Hilfe leistet, die Sponsoren und alle Aussteller. Einen besonderen Dank schickte er an die Frauen des Vereins, die sich unter Leitung von Rosi Lüder aus Sandau um die Dekoration gekümmert hatten. Ohne diese Helfer wäre es dem Verein, der sieben aktive und 14 fördernde Zuchtfreunde zählt, nicht möglich, eine solche Schau zu stemmen.

Sechs Preisrichter unter der Leitung von Obmann Helmut Lupka hatten am Freitag die 433 Kaninchen bewertet. Gewicht, Körperbau, Fell, Rassemerkmale und Kopfzeichnung bilden dafür unter anderem die Grundlage, erklärt Karl-Heinz Herrmann aus Salzwedel, als er gerade ein Kaninchen der Rasse „Japaner“ bewertet. Die Ohren sind geblümt, die Kopfzeichnung dunkel und hell oder auch geblümt. Die Rumpfzeichnung weist verschiedene Farbfelder auf.

Traditionell hatten die Mädchen und Jungen aus der Kamernschen Kita am Freitagvormittag schon in der Turnhalle vorbeigeschaut, die Kaninchen betrachtet und vor allem auch gern gestreichelt.

Am Wochenende konnte sich manch Besucher davon überzeugen, dass der Vorsitzende des Vereins „Züchterglück“ auch hypnotische Fähigkeiten besitzt. „Ich bringe jedes Kaninchen zum Schlafen“, sagt Andreas Engel und demonstriert mit seinem schwarzen „Alaska“, wie das geht. Auf den Rücken gelegt und an den Ohren massiert – schon schläft es tief und fest. „Im Prinzip kann das jeder. Die Chemie zwischen Mensch und Tier muss stimmen.“

Die Zuchtergebnisse liegen im normalen Bereich, schätzt Andreas Engel ein. 13 mal wurde das Prädikat „vorzüglich“ vergeben, einmal die 8/7 für Jungtiere. Diese Zahl steht für „sehr gut in allen Positionen“. Auch dass 22 Kaninchen als „nicht bewertbar“ eingeschätzt wurden, ist normal. Das beste Ergebnis erzielte Bernd Meinecke aus Gardelegen mit seinen „Weißen Wienern“. 386,5 Punkte vergaben die Preisrichter (weitere Ergebnisse siehe Info-Kasten). Insgesamt wurden 47 Pokale, Stiftungsehrenpreise und Jugendpreise vergeben.

Bei der beliebten Verlosung hatten einmal mehr die Zuchtfreunde aus dem befreundeten Verein Tucheim das Losglück. Wiederholt ging der Hauptpreis, ein Fahrrad, dorthin. Dieses Mal freute sich Lea Dreibrodt darüber. Sie nahm zudem Preise für ihre ausgezeichneten Kaninchen mit nach Hause.

Die Kamernschen Zuchtfreunde hatten zudem zum Schätzen eingeladen. Geschätzt werden sollte, wie viel ein Weißer Neuseeländer – ein Jungtier – wiegt. Hier lag Hedy Bossert aus Havelberg mit 3690 Gramm am nächsten dran. 3600 Gramm brachte das Kaninchen auf die Waage. Die Schätzungen der Besucher lagen zwischen 2700 und 4100 Gramm, berichtet Sigrid Hellwig.

Die nächste Havellandschau findet im kommenden Jahr am 14. und 15. Oktober statt, blickt der Vorsitzende schon mal voraus. Dann würden die Kamernschen Zuchtfreunde gern auch wieder die Kreisschau mit ausrichten.