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Kindertagesstätten Beiträge höher oder kürzere Öffnungszeit

Wie im Konsolidierungskonzept beschlossen, will Havelberg den Anteil der Eltern an den Gesamtkosten für die Kinderbetreuung erhöhen.

Von Andrea Schröder 25.10.2016, 18:50

Havelberg l Voll war es am Montagabend im Saal des Havelberger Rathauses. Viele Eltern nahmen an der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses teil, bei der die Änderung der Kita-Beiträge zur Debatte stand. Die Verwaltung legte einen Entwurf vor, der im Krippen- und Kita-Bereich Erhöhungen um 20 bis 30 Euro monatlich vorsieht (siehe Info-Kasten).

Kämmerin Petra Jonschkows­ki stellte den Finanzierungsbedarf für die Kita-Betreuung vor. Demnach stehen für dieses Jahr rund 2,62 Millionen Euro an Kosten an, wovon mit 2,32 Millionen Euro die Personalaufwendungen inklusive Nachzahlungen für 2015 den Löwenanteil ausmachen. Das sind fast 89 Prozent. Für Sach- und Dienstleistungen werden 220 000 Euro berechnet. Abzüglich von Zuweisungen vom Land und Erstattungen etwa für Geschwisterstaffelungen ergibt sich ein Finanzierungsbedarf für die Stadt in Höhe von 1,32 Millionen Euro. Vorausgesetzt allerdings, die Hansestadt gewinnt eine Klage auf Zuweisungen vom Landkreis, bei der es um 91 500 Euro geht. Die Chancen stehen nach Ansicht der Kämmerin gut. Ansonsten erhöht sich der Finanzierungsbedarf um diese Summe.

Für die Berechnung der neuen Kita-Beiträge hat sie die niedrigere Summe zugrunde gelegt. Die Stadt ist laut Kita-Gesetz verpflichtet, 50 Prozent ihrer Kosten selbst zu übernehmen. Die andere Hälfte könnte sie auf die Eltern umlegen. Das macht sie nicht. Derzeit liegt der Anteil der Eltern bei 36,53 Prozent, also 483 000 Euro. Die Stadt übernimmt 63,47 Prozent, also 839 078 Euro.

Mit der vorgeschlagenen Erhöhung würde der Elternanteil bei 41,25 Prozent und damit leicht unter dem im Konsolidierungskonzept festgelegten Betrag liegen. Das entspricht einem Drittel von dem Betrag, um den die Stadt die Beiträge erhöhen könnte, so Petra Jonschkowski. Mit den 41,25 Prozent sind es 62 400 Euro, die die Stadt ab 2017 mehr einnehmen würde.

Eine Änderung der Hortbeiträge ist nicht vorgesehen. „Hier kommen wir schon recht nah an die 50 Prozent heran“, so Petra Jonschkowski.

In der Diskussion sagte Stadträtin Anke Dorsch, dass sie das Argument nicht verstehen könne, wonach Havelberg unter den Beträgen anderer Kitas im Landkreis liege und nannte als Beispiel Schönhausen. Hier machte die Kämmerin darauf aufmerksam, dass Havelberg mit einer Zwölf-Stunden-Öffnungszeit weit und breit über den Angeboten anderer Kitas liegt, was sich letztendlich in den Personalkosten niederschlägt. Würde diese Leistung um nur eine Stunde gekürzt, würden Kosten gespart – und ein Anheben der Elternbeiträge wäre nicht erforderlich. Die Elternkuratorien haben nun den Auftrag, bis zur Stadtratssitzung am 24. November zu ermitteln, inwieweit die Zwölf-Stunden-Öffnungszeit, derzeit von 6 bis 18 Uhr, von den Eltern gewünscht ist.