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Krankenhaus Ärztlicher Direktor verlässt Klinik

Der Ärztliche Direktor und Chef der Inneren Medizin des KMG Klinikums Havelberg verlässt das Krankenhaus und die Hansestadt Ende Juni.

Von Andrea Schröder 27.03.2017, 18:12

Havelberg l  Diese Nachricht hat nicht nur bei Mitarbeitern großes Bedauern ausgelöst, sondern auch darüber hinaus. Denn Prof. Dr. Thomas Wertgen hat sich in den dann zwei Jahren seiner Dienstzeit in Havelberg um die Entwicklung des KMG Klinikums verdient gemacht und, unterstützt von seiner Frau, die Präventionsreihe „Gesund leben in der Region Havelberg“ ins Leben gerufen und sich auch sonst ins gesellschaftliche Leben eingebracht.

Zu den Gründen für den Weggang befragt, heißt es von Seiten der KMG Geschäftsführung auf Volksstimme-Nachfrage, dass Prof. Dr. Thomas Wertgen eine persönliche Entscheidung getroffen habe. Ihm sei der Schritt nicht leicht gefallen, da er das Leistungsspektrum der Klinik für Innere Medizin deutlich erweitern und erfolgreich ausbauen konnte. Darüber hinaus habe er gemeinsam mit seiner Frau im Klinikum und im Lebensumfeld Havelberg vertrauensvolle und freundschaftliche Kontakte aufgebaut. „Thomas Wertgen betont, dass der Erfolg seiner Klinik das Ergebnis von Teamarbeit ist. Seine Nachfolge kann sich auf engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stützen, so dass die Arbeit auf hohem medizinischen Niveau fortgesetzt werden wird.“

Auf die Frage, ob es von Seiten der KMG das Interesse gab, den Ärztlichen Direktor vom Bleiben zu überzeugen, lautet die Antwort: „Wir bedauern die Entscheidung von Prof. Dr. Wertgen. Da die Gründe seines Weggangs persönlicher Natur sind, können wir hierauf keinen Einfluss nehmen.“

Zum Thema Nachfolger war zu erfahren, dass bereits konstruktive Gespräche mit potenziellen Nachfolgern geführt werden und die Geschäftsführung zuversichtlich sei, die Nachfolge zeitnah zu regeln. Dabei setze die KMG darauf, dass die Qualifizierung der Nachfolgerin oder des Nachfolgers so ist, dass die Arbeit der Klinik für Innere Medizin gemeinsam mit dem Team auf gewohnt hohem Niveau fortgesetzt und weiter ausgebaut werden kann.

Dazu gehört auch die Arbeit als Hypertonie-Zentrum zur Behandlung von Bluthochdruck. Die von Thomas Wertgen in die Wege geleitete Zertifizierung ist bereits erfolgt. „Sie ist nicht personengebunden. Die betreffenden Leistungen für die Patienten werden somit auch nach dem Weggang von Prof. Dr. Wertgen erbracht“, versichert Pressesprecher Franz Christian Meier.

Da der Weggang des Chefarztes, der als erfahrener Internist und Gastroenterologe gilt, nicht der erste ist in den zurückliegenden Jahren, wollte die Volksstimme auch wissen, was die KMG unternimmt, um Chefärzte möglichst länger ans Havelberger Krankenhaus zu binden. Hierzu heißt es: „Die KMG hat erheblich in die Infrastruktur und in die medizintechnische Ausstattung des Klinikums Havelberg investiert und fördert die familiäre Arbeitsatmosphäre am Krankenhaus. Chefärzte werden darin unterstützt, das Profil ihrer Klinik weiterzuentwickeln. Damit schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das sowohl aus professioneller als auch aus zwischenmenschlicher Sicht attraktiv ist. Es gibt jedoch persönliche Gründe, auf die die KMG keinen Einfluss nehmen kann.“

Zur Frage der generellen personellen Situation im Krankenhaus wurde mitgeteilt, dass alle im Stellenplan vorgesehenen Stellen besetzt sind.

Die Auslastung der Klinik für Innere Medizin in Havelberg wachse kontinuierlich und reflektiere dadurch das hohe Niveau der Behandlung. „Dabei steigt nicht nur die reine Fallzahl, sondern auch der Schweregrad. Das bedeutet, dass Patienten die Kompetenz der Klinik auch für kompliziertere Fälle in Anspruch nehmen. Dieses Vertrauen in die Klinik spiegelt sich zusätzlich darin wider, dass sich hier auch Patienten aus angrenzenden Regionen medizinisch behandeln lassen“, informiert die Geschäftsführung weiterhin.

Wie es mit dem im Frühjahr 2016 erfolgreich gestarteten Aktionsbündnis „Gesund leben in der Region Havelberg“, zu dem unter anderem die Hansestadt Havelberg und die Volksstimme als Partner gehören, weitergeht, müsse sich zeigen. „Das Aktionsbündnis ist auf Initiative von Prof. Dr. Wertgen entstanden. Der Klinikgeschäftsführer Ingo Engelmeyer unterstützt das Bündnis ausdrücklich und möchte es mit den bestehenden Kooperationspartnern fortsetzen und die Nachfolgerin oder den Nachfolger in die Aktionen mit einbinden.“