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Kunstausstellung Kleiner Ausschnitt zeigt Großes

Es ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Lebenswerk von Karl Oppermann, der Großes zeigt in der neuen Ausstellung des Havelberger Arthotels.

Von Andrea Schröder 26.03.2017, 18:04

Havelberg l Großformatige Bilder schmücken die Wände des Arthotels in Havelberg. Sie sind farbenfroh, vermitteln eine herrliche Frische und zeigen Szenen aus dem Leben sowie Stillleben. Der Künstler, der sie geschaffen hat, ist Karl Oppermann. Ihn trieb einst die Neugier aus dem Harzstädtchen Wernigerode hinaus in die große Stadt Berlin, Westberlin. Er wusste früh, dass er Maler werden will, berichtet Karl Anton am Samstagabend den zahlreichen Besuchern im Saal des Arthotels. Gleich nach dem Abitur ging Karl Oppermann, Jahrgang 1930, „auf diese exotischste Insel“. Der Laudator aus Leipzig ist ebenfalls Maler und beide kennen sich viele Jahre.

Letzteres gilt auch für Armin Willingmann, Wirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt. Doch ist nicht nur die Freundschaft der Grund dafür, dass der Minister zur Vernissage einer Kunstausstellung das Grußwort spricht. Es ist auch die Symbiose von erfolgreichem wirtschaftlichen Unternehmen, wie es die Kiebitzberg Gruppe von Andreas und Renate Lewerken ist, und der Kunst. Der Politiker stellt Karl Oppermann mit Schlagworten wie Landeskind, Rückkehrer, Brückenbauer, Lehrer, Chronist und Stifter vor. Im Harz geboren, ging er nach Berlin, hatte viele Jahre ein Atelier auf Elba,arbeitete auch in Barcelona. Von 1971 bis 1996 hatte er eine Professur für freie Malerei an der Hochschule der Künste Berlin, seine Ausstellungen fanden in verschiedenen Ländern statt. Dann kehrte er zurück, nach Veckenstedt in den Vorharz.

Bis heute führt er Schüler in dem von ihm gegründeten Kinderatelier Harz an die Kunst heran. Karl Oppermann hat seine Memoiren in drei Bänden verfasst, womit er Geschichte(n) erzählt – „er ist ein wunderbarer Erzähler“ – und er ist großzügig, stellt seine Werke Museen zur Verfügung und hat an der Hochschule Harz die Kunststiftung gegründet. Vielfach wurde er für sein Werk ausgezeichnet.

„Jedes Bild ist eine Geschichte, der Betrachter muss sich seine Antwort erspüren“, beschreibt Karl Anton die Kunst von Karl Oppermann. Sie spiegelt sein Schaffen wider, auch seine Eindrücke auf verschiedenen Reisen. Und seinen Hang zur Mystik. Auch politische Themen hat er verarbeitet. Diese Werke sind jedoch nicht Teil der Ausstellung im Kunstquartier.

Die Auswahl, von Lewerkens getroffen, musste Akzente setzen. „Ich habe noch nie einen so fleißigen Künstler wie Karl Oppermann gesehen. Auch mit 86 ist seine Neugier nicht abgenutzt, er hat immer mehrere Leinwände in seinem Atelier, an denen er gleichzeitig arbeitet“, berichtet der Laudator und meint, einen Ausschnitt des Lebenswerkes von Karl Oppermann zeigen zu wollen, sei eine kühne Vorstellung.

Auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt ist, für den der Galeriebereich sogar um den großen Saal erweitert wurde, so ist doch Großes zu sehen. Es lohnt sich, die Ausstellung, die bis Juni gezeigt wird, anzuschauen und an der Lebensfreude und Neugier teilzuhaben.

Den Besuchern der Vernissage wurde auch musikalisch ein Genuss geboten. Thomas Richter, Alexander Voigt und Steffen Wendlik sorgten im Saal und beim Wandelkonzert für angenehme Klänge. Zudem wurde das vom Künstler Heinz Israel entworfene Logo des Kunstquartiers präsentiert.