1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Sie organisiert die offene Kirche

Leserabstimmung Sie organisiert die offene Kirche

Heidemarie Breit hat 2016 einen Blumenstrauß des Monats erhalten und steht nun zur Wahl des Havelbergers des Jahres.

Von Ingo Freihorst 26.01.2017, 00:01

Sandau l Zehnmal hat die Volksstimme im vorigen Jahr den „Blumenstrauß des Monats“ verliehen. Jetzt haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Wahl und können den „Havelberger des Jahres“ küren. Bis Ende Januar stellen wir Ihnen die Kandidaten noch einmal kurz vor. Mit dem Coupon aus der Zeitung oder im Internet können Sie bis 29. Januar an der Abstimmung teilnehmen und tolle Preise gewinnen.

„In der Kirche ist jeder willkommen“ schrieb die Volksstimme, nachdem Heidemarie Breit im November den Blumenstrauß bekommen hatte. „Ich habe hier eine Aufgabe und werde gebraucht, es ist wie ein Therapieplatz für all jene, die wie ich nicht mehr arbeiten können“, sagte sie über ihre Motive für das Ehrenamt. Denn wegen einer schlimmen Augenerkrankung musste sie sich nach einer neuen Tätigkeit umschauen, zu Hause herumsitzen wollte sie nicht.

Führungen in der Kirche anzubieten, war ihr Ziel. Und das nicht nur auf Zuruf, sondern streng organisiert: Vom 1. April bis Ende Oktober wird das Gotteshaus als offene und Radwegekirche täglich zwischen 10 und 16 Uhr offengehalten. Heidemarie Breit koordiniert seit gut sechs Jahren die Einsätze der aktuell zwölf Kirchenführer. Dafür muss sie recht oft telefonieren. Jeder ist im Schnitt zwei Stunden in der Kirche, also sind pro Tag drei Kirchenführer nötig. Dass die Arbeitszeit auf zwei Stunden begrenzt ist, ist besonders zum Saisonstart vonnöten: Da herrschen in dem alten Gemäuer Temperaturen von acht oder neun Grad Celsius. Da und im Oktober sind es mehr die Autofahrer, welche der Kirche ihren Besuch abstatten, ab Mai kommen dann die Radtouristen.

„Heidemarie Breit und unser 83-jähriger Senior Ernst Busse waren es, welche den anderen Kirchenführern das nötige Wissen beibrachten“, erklärte Wolfgang Hellwig vom Förderverein. Sie sind es auch, die spezielle Fragen der Gäste zur Kirche beantworten können. Ansonsten sind auch viele Informationen dazu sowie zur hier entlangführenden Straße der Romanik und dem Elberadweg sowie über Sandau im Kirchturm zu finden.

Das Hauptanliegen der Sandauer ist die herzliche Gastfreundschaft. Die Gäste merken, dass man sich Zeit für sie nimmt – was heutzutage ja nicht mehr oft vorkommt, ergänzte Fördervereinsvorsitzender Ingo Jurig. Entsprechend positiv ist die Resonanz. „Manche Gäste berichteten uns, dass Freunde und Bekannte ihnen unsere Kirche als Besuchsziel empfohlen haben“, ist Heidemarie Breit stolz. Zwar liegt ein Buch auch für Kritiken und Anregungen der Gäste aus, doch sind hierin bislang nur lobende Worte zu lesen. Ja, es gab sogar schriftliche Rückmeldungen von begeisterten Besuchern, welche im Nachgang noch Geld für den weiteren Wiederaufbau des Turmes spendeten.

„Bei Rückmeldungen höre ich immer wieder die Freude der Gäste über das herzliche Willkommen hier in Sandau heraus“, berichtete Pfarrer Hartwig Janus. Die Saison 2016 war eher durchschnittlich. Im Schnitt kamen in den Vorjahren zwischen 3000 und 4000 Besucher. Fast 2500 Radler waren im vergangenen Jahr darunter.

Die Abstimmung im Internet ist möglich unter www.volksstimme.de/adj