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Nach der Flut Netzwerk bietet immer noch vielfältige Hilfe

Das Netzwerk verschiedener Hilfsorganisationen ist auch über zwei Jahre nach dem Fischbecker Deichbruch noch aktiv.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.09.2015, 16:56

Elbe-Havel-Land l Über den aktuellen Stand der Arbeit des Fluthilfenetzwerkes informierten die Mitarbeiterinnen von DRK und Caritas, Judith Liban, Silvia Liebratzki und Stephanie Spilles, unlängst die Mitglieder des Sozialausschusses der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, die sich in Wust versammelten.

Judith Liban aus Kamern berichtete zum Einstieg, dass die Hilfsorganisationen noch bis Ende des Jahres im Einsatz sind und aller Voraussicht nach auch 2016 die Arbeit fortsetzen.

Fünf Hilfeeinrichtungen mit insgesamt zehn Personen kümmern sich um die Flutnachsorge. Und zwar mit einem breiten Angebot:

Nach wie vor gibt es die Beratungsstelle im Schönhauser Bürgerzentrum, die zentraler Anlaufpunkt ist. Und es gibt auch die mobile Beratung – die Mitarbeiterinnen machen Hausbesuche. „Und bei Bedarf stehen uns auch in fünf Orten noch Büros zur Verfügung“, berichtet Judith Liban.

Ein immer größer werdendes Thema bei der Hilfe sind die Verwendungsnachweise, die Flutgeschädigte bei der Investitionsbank nach Abschluss der Arbeiten akribisch führen müssen.

Außerdem hat das Netzwerk eine Liste zusammengestellt mit den Betroffenen, die 80 Prozent Wiederaufbaumittel von der Investitionsbank bekommen haben und für die restlichen 20 Prozent noch keine Spenden beantragt haben. „Das sind 180 Haushalte. Mit denen setzen wir uns jetzt in Verbindung und informieren sie über die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung.“

Dass noch längst nicht alle Flutschäden beseitigt sind, beweist die Tatsache, dass noch 25 Trockner verborgt sind.

Zum Angebot des Netzwerkes gehören auch Urlaubsreisen. Im vergangenen Jahr gab es 124 Vermittlungen an Paare oder Familien im Elbe-Havel-Land, die in ganz Deutschland erholsame Ferientage verbringen konnten. In diesem Jahr waren bis Ende Juni 120 Reisen vermittelt. DRK und Caritas konnten acht verschiedene Reisen anbieten.

Großes Augenmerk legen die Helfer auf die psychosoziale Betreuung der Flutgeschädigten. Es gibt Kunsttherapie in Schönhausen und Kamern. Derzeit nehmen 22 Kinder und 18 Erwachsene in mehreren kleinen Gruppen die Möglichkeit zur Verarbeitung des Erlebten wahr, auch Einzeltherapie findet statt, wie die Kunsttherapeutin der Caritas, Stephanie Spilles, informiert. Sie hatte auch die Ausstellung im Juni in der Schönhauser Kirche organisiert.

Sie erzählt, dass es außerdem etliche Kurzprojekte „zur Förderung des Gemeindelebens“ gibt. Dazu gehört die Unterstützung bei der Anschaffung der Fluttafeln in der Kabelitzer und der Fischbecker Kirche, das Mitternachts-Volleyballturnier mit 120 Teilnehmern im Sommer in Wulkau oder die Errichtung eines Spielplatzes in Schönfeld. Die Caritas ist offen für weitere Kurzprojekte – wer Ideen hat, kann sich gern melden. Außerdem ist Judith Liban dabei, Flutgeschichten zu sammeln, die in einem Buch veröffentlich werden sollen.

 

Wer Hilfebedarf egal bei welcher Angelegenheit hat, kann sich an das Netzwerk wenden, bei der Caritas unter Tel. 03931/7155 66 oder beim DRK unter 0162/286 50 33.