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Nur fünf Schüler Was wird aus Wuster Viertklässlern?

Die fünf Wuster Viertklässler starten heute in ein ungewisses Schuljahr.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 27.08.2015, 01:01

Schönhausen/Wust l Wo werden die Wuster Viertklässler lernen: Zusammen mit den Drittklässlern in Wust oder mit Gleichaltrigen in Schönhausen?Zunächst die gute Nachricht: War zu Wochenbeginn noch nicht klar, wie der Unterricht für die sechs Wuster Erstklässler abgedeckt werden soll, so hat sich kurzfristig eine Lösung gefunden: „Kathrin Kettern von der Klietzer Schule kommt zu uns und übernimmt als Klassenlehrerin die Wuster Abc-Schützen“, freut sich die Schönhauser Schulleiterin Gabriele Bos. In den Fächern Musik, Sport, Gestalten und Ethik/Religion bilden sie Erstklässler zusammen mit den Zweitklässlern eine Lerngruppe. Die Einschulung am Sonnabend findet auch für die Wuster ab 10 Uhr in der Schönhauser Turnhalle statt. In der 1. Schönhauser Klasse werden ab kommendem Montag 15 Mädchen und Jungen lernen.

Wust ist seit einem Jahr wegen der wenigen Kinder Außenstelle von Schönhausen. Wenn die baulichen Voraussetzungen in Schönhausen geschaffen sind, werden die Wuster dorthin umziehen. Dazu muss aber erst ein neuer Kindergarten gebaut werden.

Schlechter ist die Situation für die Wuster Viertklässler. Es sind nur fünf Mädchen und Jungen, die im letzten Grundschuljahr lernen. Sie in einer separaten Klasse zu unterrichten, ist nicht möglich – das gibt die Stundenzahl der Lehrer der Schönhauser Schule nicht her. Deshalb soll der Unterricht jahrgangsübergreifend mit den Drittklässlern stattfinden. So sieht es die für dieses Jahr erteilte Ausnahmeregelung für die Wuster Schule vor.

Das jedoch ist für die Eltern nicht befriedigend, handelt es sich doch um ein wichtiges Jahr, in dem die Kinder auf die weiterführenden Schulen vorbereitet werden. Auf einer Versammlung am Dienstagabend erklärten die Eltern, dass sie eine Beschulung ihrer Kinder in Schönhausen wünschen. Doch ob das möglich ist, kann Gabriele Bos noch nicht sagen. Denn vom Landkreis gab es bis Mittwochmittag keine Reaktion. Am 17. August hatte sie sich schriftlich an den Landrat gewandt mit der Bitte um Klärung der Situation. „Die fünf Kinder in die vierte Klasse in Schönhausen zu integrieren, ist kein Problem, der Platz reicht. Und der Transport der Kinder bis Fischbeck ist auch möglich, es müsste vom Landkreis lediglich die Weiterfahrt nach Schönhausen organisiert werden."

Landrat Carsten Wulfänger erklärte am Mittag auf Volksstimme-Nachfrage, dass dieses Thema noch einmal in den Ausschüssen beraten werde. „So einfach ist das mit dem Wechsel nach Schönhausen nicht, man muss das gesamte Konzept für die Wuster Schule betrachten." Am Nachmittag bekam  Verbandsbürgermeister Bernd Witt die Information, dass die Beförderung der Wuster nach Schönhausen geprüft werde. Bernd Witt steht weiterhin in Kontakt mit dem Kultusministerium und hofft hier auf ein baldiges Gespräch und die Zusage auf mehr Lehrerstunden. „Da lassen wir nicht locker! Die Ausnahmeregelung ist doch erteilt worden – dann bitte auch mit allen Konsequenzen. Es müssen so viele Lehrerstunden zur Verfügung gestellt werden, dass sie für alle Klassen – seien sie noch so klein – reichen!"

Bis zur Klärung, ob es mehr Lehrerstunden gibt oder der Transport nach Schönhausen möglich ist, bleiben die Wuster an ihrer Schule.