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Offenes Denkmal Blick in den Westflügel am Dom

Die Bauarbeiten zur Dachsanierung des Westflügels am Havelberger Dom schreiten voran. Das Schutzdach wurde zurückgebaut.

Von Andrea Schröder 03.09.2016, 01:01

Havelberg l Die über Monate den Blick zum Havelberger Dom bestimmenden weißen Planen des Schutzdaches am Westflügel der Klosteranlage sind in dieser Woche gefallen. „Das Schutzdach ist nicht mehr notwendig, die Sanierungsarbeiten sind schon gut vorangekommen“, sagt Ralf Lindemann, Baudirektor der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt. Sie hat die Sanierung am Westflügel beauftragt und gut eine Million Euro an Kosten eingeplant.
Im April hatten die Arbeiten begonnen. Die alten Dachziegel mussten herunter genommen werden. Zimmerleute aus Quedlinburg restaurieren die Holzkonstruktion des Daches, die zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammt. Die gesamte Dachkonstruktion wird nach historischem Vorbild von 1837 restauriert. Das schließt den Rückbau der Mittelstützen mit ein, die Anfang des 20. Jahrhunderts in den Bereich der Ausstellungsfläche des Prignitz-Museums eingebracht worden waren. Viel Holz musste ausgetauscht werden. Die Zimmerleute restaurieren auch die Fußpunkte, wo die Sparren auf die Deckenbalken treffen und schaffen neue Verbindungen. „Jedes Detail muss individuell gelöst werden“, sagt Ralf Lindemann. Ein Unterdach wurde gebaut und mit Dachabdichtungsbahnen versehen. Darauf kommen ab nächster Woche die neuen Dachziegel. Biberschwänze nach alten Vorbild.
Am Südflügel des Westflügels – der Bereich zur Stadtinsel hin – wurden die kleinen Ziertürme teilweise neu aufgemauert. Das Mauerwerk war zum Teil zerbröckelt. Eine Stendaler Firma verfugt außerdem das Mauerwerk. Neu eingebaut wird ein Fenster, das künftig den Besuchern des Prignitz-Museums einen tollen Blick auf die Altstadt bietet.
Bis zum Jahresende soll das Dach fertig sein. Eine neue Decke muss im Ausstellungsbereich des Museums eingezogen und der Fußboden saniert werden. Dafür werden alte und neue Dielen verwendet. „Bis zum nächsten Frühjahr sollen die Arbeiten beendet sein“, sagt Ralf Lindemann.
Über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert er am Sonntag, 11. September, anlässlich des Tages des offenen Denkmals bei einer Baustellenführung ab 11 Uhr. Das Prignitz-Museum lädt an dem Tag von 10 bis 18 Uhr zu einem kostenlosen Besuch ein. In der Kabinettausstellung erhalten Besucher weitere Informationen zur Baugeschichte des Westflügels. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr ermöglichen die Museumsmitarbeiterinnen zudem Besichtigungen auf der Baustelle.