Pferdemarkt „Verdursten wird hier niemand“
„Wir sind Buga, wir sind Pferdemarkt, wir sind Havelberg 2015!“ Der Bürgermeister startete die fünfte Jahreszeit.
Havelberg l Im prall gefüllten Bayernzelt spielten die Village Boys aus Schönhausen zum Einmarsch der Marktleitung zünftige Countrymusik. Das Sax‘n Anhalt Orchester aus Magdeburg brachte die Stimmung zum Kochen. Weit über 400 Pferde wurden bis zur Eröffnung des Pferdemarktes aufgetrieben, gut 900 Händler mit Trödel- und Neuwaren hatten sich angemeldet, berichtete der Bürgermeister. In Havelberg könne man alles bekommen – Pferd, Lama, rostige Nägel, edlen Stringtanga –, nur kein Geld. „Das holen wir uns von Ihnen, sonst müssten wir den Pferdemarkt ja nicht jedes Jahr wiederholen.“ Natürlich durfte auch ein kurzer Blick in die Geschichte des Marktes nicht fehlen, der bis zum Verbot durch den Kurfürsten im Jahr 1655 als Pferdemarkt und Schweinetreiberheiligabend am Sonntag nach Maria Geburt im September gefeiert wurde.
Der Bürgermeister dankte allen, die zum Gelingen des Marktes beitragen. Über 400 Helfer und Einsatzkräfte sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ein besonderes Dankeschön ging an Marktmeister Dieter Härtwig und zum 25-jährigen Jubiläum an Pferdeplatzchefin Sigrid Wiedenhöft und die Village Boys. An alle Heiratswilligen richtete er die Botschaft, dass sie gern auf dem Pferdemarkt heiraten dürfen. „Wir machen das möglich!“ Und er versprach angesichts der vier Tage fünfte Jahreszeit: „Verdursten wird hier niemand!“ Mit Festwirt Thomas Holtz und Buga-Maskottchen Wilma Wels startete dann der Fassbieranstich.
Dass der Pferdemarkt auch heute noch ein wenig seinem früheren Namen als Heiratsmarkt gerecht wird, weiß Dieter Härtwig zu berichten. Vorige Woche heirateten Leipziger in der Hansestadt, weil sie sich auf dem Markt kennengelernt hatten. Auf die Frage, weshalb sie sich nicht direkt zum Pferdemarkt das Jawort gegeben haben, erklärten die Jungvermählten, dass sie den natürlich ordentlich feiern wollten.
In der Stadt verkehren wieder Pendelbusse zwischen Busbahnhof und Pferdemarkt, am Freitag ab 9.37 Uhr im Halbstundentakt, am Sonnabend ab 9.22 Uhr in kürzeren Abständen. Die Zeiten sind an den Haltestellen und im Internet (www.stendalbus.de) ersichtlich. Sonnabend und Sonntag startet am Parkplatz Nord der erste Bus um 9.11 Uhr. Bis nachts um 2 Uhr fahren die Busse Freitag und Sonnabend ab Pferdemarkt hoch in die Stadt, am Sonntag bis 22 Uhr.
In den Festzelten wird viel Musik geboten. So treten etwa im Irish Folk Zelt auf dem Handelsplatz am heutigen Freitag ab 22 Uhr Nobody Knows aus Tangermünde auf. Das Showprogramm auf dem Pferdehandelsplatz gestalten die Amazonen-Show aus Gnevsdorf mit Trick-Riding, Puppenpony-Nummer, Kinderreiten und kanadischer Flaggenparade sowie ein Akteur aus Bad Belzig mit einer Fünferzug-Postkutsche und einem Römerwagen.
