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Prignitz-Museum Austausch von Ausstellungen möglich

Das Havelberger Prignitz-Museum will über ein Leader-Projekt mit dem Museum in Mazeikiai in Litauen kooperieren.

Von Andrea Schröder 29.11.2016, 17:32

Havelberg l Beim Besuch der Delegation aus dem litauischen Landkreis Mazeikiai im Landkreis Stendal bildete der Besuch des Havelberger Prignitz-Museums einen Schwerpunkt. Wie am Dienstag berichtet, weilten Vertreter aus Mazeikiai in der Altmark – Teil der Partnerschaft zwischen beiden Landkreisen, die ihren Ursprung übrigens in Havelberg hat. Denn der damalige Kreis Havelberg hatte in den neunziger Jahren eine partnerschaftliche Beziehung zu den Litauern aufgebaut, die bei der Kreiszusammenlegung vom Landkreis Stendal übernommen wurde. Kunsthandwerk und Holzbearbeitung standen im Mittelpunkt. Die einige Zeit ins Stocken geratene Partnerschaft wird nun wieder mit Leben erfüllt.

Dabei soll das Prignitz-Museum eine wichtige Rolle spielen, sagt der Leiter der Museen des Landkreises Stendal Frank Hoche. Er kennt Mazeikiai und Menschen dort. 1997 begleitete er die Vokalgruppe Osterburg zum Stadtfest dort, 2001 war er im Rahmen eines Foto-Pleinairs noch einmal dort. Nun ist geplant, über ein Leader-Projekt der LAG Elbe-Havel-Winkel die Zusammenarbeit beider Museen zu entwickeln. Beim Besuch der litauischen Delegation am Freitagnachmittag im Prignitz-Museum am Dom und einem anschließenden Workshop im Mühlenholz wurden die Besonderheiten und Möglichkeiten für den Austausch von Ausstellungen ausgelotet. Museologin Antje Reichel zeigte unter anderem das Stadtmodell, das sehr gut die Lage Havelbergs am Wasser verdeutlicht, sprach das 300-jährige Jubiläum des Zarenbesuches an und berichtete über die Tradition des Schiffsbaus und der Schifffahrt in Havelberg.

„Das Mazeikia-Museum verfügt über eine reiche archäologische Sammlung und über einen großen volkskundlichen Bestand“, berichtet Frank Hoche im Gespräch mit der Volksstimme. Möglich wäre auch die Vorstellung der jüdischen Geschichte in beiden Regionen. In Havelberg beschäftigt sich Antje Reichel intensiv mit dem Thema. „Für das kommende Jahr ist ein sogenanntes Anbahnungsprojekt vorgesehen, bei dem im Workshop herausgearbeitete Ideen konkretisiert werden. Ende 2017 oder 2018 wäre dann ein erstes Ausstellungsprojekt denkbar. Pro Jahr soll es ein Projekt geben.

Für die Unterstützung des Besuches der Litauer richtet der Museumschef ein Dankeschön an die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur des Landes.